Test: WWE All-Stars

Chaotische Prügelei
Nicht umsonst fiel die Umfangwertung der SvR-Reihe in den vergangenen Jahren immer recht hoch aus. Neben ansehnlichem Wrestler-Aufgebot und zahlreichen Spielmodi wurde auch bei den Match-Typen stets eine Menge Wert auf Vielfalt gelegt. Mit Zweikampf-, Tag-Team-, Triple Threat-, Handicap-, Extreme Rules- und Steel-Cage-Matches steht in WWE All-Stars zwar ebenfalls einiges zur Auswahl, an das Match-Arsenal eines SvR kommt das Spiel allerdings bei weitem nicht heran. Ähnliches gilt für den Path of Champions-Modus. Mit lediglich drei Fehden müssen sich Käufer des Spiels hier zufrieden geben. Die Fehden zu Randy Orton, D-Generation X und dem legendären Undertaker sind zwar nett inszeniert, können euch allerdings nicht lange bei der Stange halten. Im Fantasy-Warfare-Modus warten darüber hinaus zwar diverse Match-Konstellationen, mehr als im Ring zu stehen, wird allerdings nicht geboten.

Das größte Problem von WWE All-Stars stellt allerdings nicht der vergleichsweise geringe Umfang, sondern die chaotische Spielmechanik dar. Sie ist viel zu hektisch geraten und hat nichts mit „arcadelastigerem“ Gameplay zutun. Dabei ist sie nicht einmal halb so komplex wie in SvR. Mit zwei Angriffs-, zwei Griff- und zwei Konter-Angriffen sind alle Moves, die ihr mit euren Wrestlern vollführen könnt, abgedeckt. Zwar ist es möglich bestimmte Kombinationen anzusetzen, meist ist es allerdings effektiver einfach wild drauf los zu prügeln, ohne auf eine bestimmte Tastenreihenfolge Acht zu geben. Hier werdet ihr von SvR deutlich stärker gefordert. Eine wirkliche Herausforderung in SvR sind lediglich die Konter. Die setzen voll auf perfektes Timing, was in der Hektik und im Eifer des Gefechts nicht immer zu gewährleisten ist. Dies führt dazu, dass man irgendwann darauf verzichtet, gegnerische Attacken zu kontern und sich wieder darauf besinnt, so schnell es geht auf die Tasten zu hämmern. Bestenfalls gelingt es euch, den Gegner mit einem Griff in die Luft zu werfen, um ihn dort mit Schlagkombinationen wehrlos durch den Ring „schweben“ zu lassen.



Bei Treffern lädt sich kontinuierlich ein dreistufiger Ladebalken auf. Je nachdem wie gut dieser gefüllt ist, stehen euch verschiedene „Signature“- und „Finishing“-Moves des jeweiligen Wrestlers zur Verfügung. Beim Undertaker wäre dies beispielsweise der Tombstone Piledriver. Die Finisher sind spektakulär in Szene gesetzt, doppelte Saltos keine Seltenheit… wem’s gefällt.

04.04.2011 : Michael Keultjes