Test: Street Fighter X Tekken

Rush Hour
Nicht nur grafisch werden die Protagonisten aus dem Hause Namco gemäß Yoshinori Ono vereinnahmt, auch spielerisch werden sie Opfer einer gewissen Gleichmacherei, die aber im Endeffekt nur gut tut. Grundgerüst sind die bekannten leichten, mittleren und harten Attacken, während Special Moves mit Hilfe des Analogsticks ausgelöst oder aufgeladen werden. Alle Charaktere spielen sich relativ ähnlich, was die Einstiegsphase enorm verringert und das Erlernen neuer Moves nicht mehr mit dem Auswendiglernen von Schachzügen gleichsetzt.

Was sofort auffällt: Nahkampf ist hier ein und alles. Verheerende Team-Aktionen erfordern eine direkte Nähe zum Gegner und der Anteil der Fernkampf-Angriffe wurde zurück gefahren. Das macht das Spiel extrem schnell und macht den Griff zum Arcade-Board fast zwingend, sofern man eine Allergie gegen verknotete Finger hat und es etwas ernster meint. Ich bin mit meinem Controller ganz gut zu recht gekommen.

Während die Steuerung also keine Überraschungen parat hat, haben sich einige Neuerungen ins Spielsystem eingeschlichen, die keine wirklichen Meilensteine sind, aber das Spiel an seinen Ecken und Kanten etwas abglättet, sowie kleinere, taktische Freiräume schafft. Als erstes sei hier das Gem-System genannt: Jeder Kämpfer hat Slots um max. drei Gems aufzunehmen. Diese Gegenstände erlauben das Verbessern bestimmter Attribute oder erleichtern die Eingabe von Special Moves. Diese Boni werden auf unterschiedliche Art und Weise aktiviert – sei es durch spezielle Moves oder das Opfern eines Abschnittes eures Cross Gauges.

Dieser drei-teilige Balken erlaubt euch das Ausführen gewisser Spezial-Aktionen. Zum Beispiel den neuen Cross Rush: Dieser intiiert eine Combo, wechselt euren Partner ein und lässt diesen abschließend ebenfalls kräftig austeilen. Gerade weil das Abklatschen in diesem Tag-Team-Spiel so wichtig ist, verbirgt sich hinter dem Cross Rush eine äußerst effiziente und sichere Art den Kämpfer zu wechseln. Geht der jedoch schief, tja, dürfte das sich weh tun.


09.03.2012 : Peter Lebrun