Test: The Witcher 2: Assassins Of Kings Enhanced Editio...

Die kleinen Freuden
Von der großen Politik hin zu den kleinen Freuden des Lebens: Auch die Erotik kommt beim Hexer nicht zu kurz. CD Projekt hat es wirklich geschafft, die Liebesszenen so hinzubekommen, dass sie weder peinlich, noch langweilig wirken. Das tut nicht nur der Glaubwürdigkeit der Geschichte und der Charaktere gut, sondern macht The Witcher 2 auch ein Stück weit einzigartiger. Das haben bis jetzt nur ganz, ganz wenige Spiele hinbekommen.

Ob das nun daran liegt, dass die Brustwarzen-Texturen der Realität ziemlich nah kommen, sei mal dahin gestellt – Fakt ist: Optisch ist The Witcher 2 auf der Xbox 360 eine absolute Augenweide! Selten war das Design einer Spielwelt stimmiger. Allein der Wald im ersten Akt des Spiels wirkt durch seine riesigen Bäume, kleinen Pfade und Wasserstellen so geheimnisvoll und lebendig, dass man sich nur allzu gerne darin verläuft. Ich habe es oft und mit voller Absicht getan. Hach, dieser Wald...

Doch nicht nur die Umgebung ist wunderschön gestaltet und wird von Licht und Schatten in die passende Atmosphäre getaucht, auch die Charaktermodelle hauchen den Figuren fast echtes Leben ein und scheinen bei Monstern wie bei menschlichen Wesen wie aus einem Guss zu sein. Hihi, das reimt sich. Gleiches gilt übrigens für die Animationen der verschiedenen Lebewesen, besonders die Kämpfe werden durch die flüssigen Bewegungsabläufe ein echter Hingucker. Arbeitende und sich unterhaltende NPC's geben euren Handlungen einen angemessenen Rahmen. Schade ist, dass ohne Installation der zwei Discs, die Texturen in Zwischensequenzen deutlich zu lange nachladen und so oft einfach ins Bild ploppen.

Schaut man als Konsolenspieler genau hin, zeigt sich in den Details schnell die PC-Herkunft des Spiels. Denn diese fehlen an genau in dem Maße, dass man dem Spiel etwas unfertiges anmerkt. Das soll gar nicht so negativ gemeint sein, wie es sich vielleicht anhört. Für mich eher eine Feststellung, als ein Kritikpunkt, denn, wie gesagt: CD Projekt hat aus der sechs Jahre alten Box wirklich das Optimum rausgeholt. Auch der Sound kann sich seh...äääh...hören lassen. Die deutsche Sprachausgabe ist solide und der Soundtrack passt mit seinen Chören und sanften Gitarrenklängen zum Spielgeschehen der Fantasy-Welt.


17.04.2012 : Peter Lebrun