Test: Naughty Bear

Wenn Furcht zur Manie wird
Fortan gilt es also Angst und Schrecken zu verbreiten, wofür ihr Punkte erhaltet. Diese lassen sich dann später gegen Kostüme und anderen Schnick Schnack eintauschen. Ausgerüstete Kleidungsstücke verbessern eure Fähigkeiten. So sorgt beispielsweise ein Partyhütchen (welch Ironie) für einen deutlich stärkeren Angriff. Bei besonders fiesen Aktionen steigt euer Punktemultiplikator (bis zu maximal 100-fach) in die Höhe. Zusätzlich beeinflussen die gesammelten Punkte, welchen Pokal ihr am Ende einer Mission bekommt – Bronze, Silber oder Gold.

Diese Spielmechanik ist schon sehr simpel gehalten, doch wirklich erschreckend inhaltsleer wird es, wenn ihr feststellen müsst, dass es im Grunde nur um eines geht: Töten. Klar, ihr könnt den nicht auszuhaltend glücklichen Bären Fallen stellen und sie, abgelenkt wie sie sind, leichter erschrecken und manchmal gar in den Selbstmord treiben. Aber von Taktik zu sprechen wäre lächerlich. Klares Hauptaugenmerk legten die Entwickler auf möglichst kreative Arten eure Opfer über den Jordan zu schicken.

Neben der konventionellen Weise mit einer Schlag- oder Schusswaffe, lässt sich auch die Umwelt manipulieren. Ein defekter Grill beispielsweise lockt schnell einen heimwerklich begabten Bären herbei, der nach getaner Reparatur unfreiwillige Bekanntschaft mit dem heißen Rost macht. Finishing-Moves ist das Stichwort und diese sind wirklich brutal in Szene gesetzt. Zwar wurde Blut durch Watte ersetzt und TV Shows wie „Happy Tree Friends“ sind eindeutig eine Ecke derber, doch gehört Naughty Bear zweifellos, trotz überzeichneter Comic-Gewalt, nicht in Kinderhände.

12.07.2010 : Benjamin Doum