Test: Metal Gear Rising: Revengeance

Viel Gehacke, wenig Landschaft
Hört sich bis jetzt alles so ziemlich nach perfektem Spiel an, nicht wahr? Aber das ist Metal Gear Rising: Revengeance leider nicht. Erster großer Kritikpunkt ist die oft geistesabwesende Kamera, die oft nicht erahnen lässt, wo sich eure Gegner gerade befinden und ob sie gerade zum Angriff ansetzen. Unzählige Male, und vor allem unnötige Male, habe ich deswegen Schläge einstecken müssen, da hilft auch manuelles nachjustieren nicht viel. Das führt lediglich zu noch mehr Haue. Zweites großes Manko sind die kargen, detailarmen Level-Umgebungen. Egal ob wir uns auf einem fahrenden Zug, in einem Bürogebäude oder in einer Kanalisation befinden – sieht fast alles gleich schlecht aus.



Natürlich: Bei all dem Gehacke bleibt nicht viel Zeit für verträumte Blicke über weitläufige Landschaften. Selbst wenn die freischaltbaren VR-Missionen, in denen ihr so schnell wie möglich bestimmte Aufgaben erfüllen müsst, endgültig klar machen, dass es hier nicht um Immersion, sondern um die klassische Arcade-High-Score-Jagd geht. Etwas mehr Liebe zum Detail und Feinarbeit hätte das Level-Design im Hauptspiel alle Male vertragen. Schade!

So bleibt ein letztes Fragezeichen, das uns unsicher macht, ob fünf bis acht Stunden Kampagnen-Spielzeit genug sind für den Preis von 50 Euro. Nun, wenn wir davon ausgehen, dass jeder Spieler, der sich dieses Spiel kauft, genau weiß, was für ein Erlebnis ihn erwartet, dann kann man nur mit einem klaren „Ja!“ antworten. Der Wiederspielwert ist durch viele freischaltbare Extras und High-Scores immens und nicht wenige dürften dieser Punktejagd erliegen. Alle anderen, sollten vielleicht erstmal in der Videothek vorbeischauen und sich so ein Urteil bilden.

05.03.2013 : Peter Lebrun