Test: Homefront

Viel zu kurz!
Das Level-Design ist weitestgehend linear gestaltet. Gemeinsam mit einem oder mehreren Kumpanen (die Charaktere wirken leider sehr lieblos, und unterstützen euch auch nur unzureichend auf dem Schlachtfeld) bewegt ihr euch durch die geradlinigen Level. Sobald ihr sterbt, lädt das Spiel den letzten Checkpoint (die sind übrigens fair und recht zahlreich verteilt) und der Abschnitt muss von vorne begonnen werden, bis er überstanden ist. Hin und wieder setzt das Spiel auf geskriptete Ereignisse, die dem Spiel kurzzeitig Dynamik verleihen. Diese Dynamik bleibt aber nur dann bestehen, wenn ihr nicht sterbt und die entsprechenden Szenen nur einmal erlebt. Ein Beispiel:

Wir befinden uns in Mitten eines heftigen Gefechts mit Truppen der nordamerikanischen Armee. Es ist Nacht. Die eigentliche Mission ist bereits beendet, nun gilt es schleunigst vom Ort des Geschehens zu verschwinden. Unsere Kumpanen befinden sich auf einem Transporter, der bereits losgefahren ist. Nun heißt es beide Beine in die Hand nehmen und hinterhersprinten. Gelingt dies, geht die Mission normal weiter, scheitert ihr, begrüßt euch der Game Over-Bildschirm und ihr müsst vom letzten Checkpoint aus erneut anfangen. Beim ersten Versuch erzeugt solche Momente sicherlich eine gewisse Dramatik, spätestens beim dritten Versuch bleibt von dieser jedoch nichts mehr übrig.

Speziell auf den höheren Schwierigkeitsgeraden kommt die beschriebene Problematik stärker zum Tragen, da ihr einfach häufiger das Zeitliche segnet. Das Hauptproblem der Einzelspielerkampagne besteht allerdings in der Spielzeit. Shooter-Veteranen werden nach etwa fünf stündiger Spielzeit den Abspann zu Gesicht bekommen, aber auch weniger erfahrene Spieler sollten nach 6-8 Stunden das Ende der Kampagne erreicht haben. Für einen Vollpreistitel wäre das natürlich viel zu wenig, gebe es da nicht noch den Mehrspielermodus, der im nächsten Abschnitt thematisiert wird. Also umblättern!

15.03.2011 : Michael Keultjes