Test: Call of Duty: Black Ops

Test von Benjamin Doum
Unser Fazit:

Ein weiteres „Call of Duty“, ein weiteres Action-Feuerwerk mit Multiplayer-Suchtfaktor – aber eben auch ohne wirkliche Innovationen. „Warum auch?“ wird sich so manch einer fragen, folgen die Entwickler schließlich einer Formel, die spätestens seit dem ersten „Modern Warfare“ die Massen unheimlich glücklich macht und die Kassen klingeln lässt. Es ist in der Tat gut, dass an der fantastischen Spielmechanik nicht gerüttelt wurde und auch die Skriptsequenzen sind noch immer das Maß aller Dinge in Sachen Inszenierung, wenngleich so manche Idee schwer nach Recycling riecht. Grafik und KI offenbaren zudem langsam erste Alterserscheinungen. Immerhin kam die Engine von „Black Ops“ erstmals 2007 zum Einsatz.

Letztendlich ist all dies jedoch Kritik auf hohem Niveau. Herzstück des Spiels – man kann es nicht leugnen – ist ohnehin der Multiplayermodus. Und für den ließ Treyarch sich gleichermaßen sinnvolle wie auch spaßige Neuerungen einfallen. Lobenswert ist auch der Versuch, eine deutlich stringentere Geschichte zu erzählen, der es dennoch nicht an Spannung mangelt. Diese ist zwar immer noch patriotisch getränkt, doch anders als „Medal of Honor“ macht „Black Ops“ von der ersten Sekunde an klar, dass wir es mit einem historisch inspirierten, letztendlich aber fiktiven und ziemlich überzeichneten Thriller zu tun haben. Hier wird selbst ein Treffen mit JFK als Drogentrip inszeniert. Das ist spielbares Popcorn-Kino ohne Deckmantel und somit zu verschmerzen, zumal der kalkulierte Skandal diesmal ausgeblieben und der Gewaltgrad sogar leicht zurückgefahren wurde.

Mehr Action als in „Call of Duty: Black Ops“ wird man auch in diesem Jahr in keinem anderen Spiel finden. Ein dezentes, aber gelungenes Update einer bekannten Spielrezeptur. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Pro und Contra

+ erneut fantastisches Gameplay
+ nachvollziehbare Story (weniger löchrig, roter Faden)
+ Inszenierung (Action ohne Atempause)
+ umfangreicher Multiplayermodus mit neuen Varianten und Kino-Feature
+ Kürzungen weitgehend nachvollziehbar…

- …auch wenn die Musik-Zensur ein Rätsel bleibt
- keine spielerischen Innovationen
- technisch stehengeblieben
- erneut sehr kurze Solo-Kampagne

Systeminfo

• Dolby Digital 5.1
• 720p/1080i/1080p


Wertung
 ProzentPunkteNote
Gameplay90 %9/101.5
Spielumfang88 %9/102
grafische Umsetzung90 %9/101.5
Sound88 %9/102
Multiplayer95 %9.5/101

Spielspaß90 %9/101.5

AWARD - Gameplay AWARD - Grafik AWARD - Multiplayer

Triple-Wertungssystem:
Unsere Redakteure vergeben für die verschiedenen Kategorien einzelne Wertungspunkte. Der Gesamteindruck steht nicht für die Summe aller Einzelwertungen sondern repräsentiert den Spielspaß, den unsere Redaktion mit diesen Titel verbindet. Um die Wertung verständlicher zu gestalten, bieten wir exklusiv das Triple-Wertungssystem an, das die klassische 100%-Wertung, eine 10-Punkt-Wertung sowie das Schulnotensystem beinhaltet.
23.11.2010 : Benjamin Doum