Test: Call of Duty: Black Ops

Multiplayer-Mekka
Wie nicht anders zu erwarten, entpuppt sich auch „CoD: Black Ops“ serientypisch als wahres Multiplayer-Mekka. Erneut gibt es eine große Auswahl an Spielvarianten, die sich nicht nur online, sondern auch im Splitscreen oder über System-Link spielen lassen. Genauso umfangreich wie die Anzahl an Modi ist auch das Angebot an Karten ausgefallen. Die insgesamt 14 Maps reichen von klein und überschaubar bis riesig und verwinkelt. Es ist für jeden das passende Terrain vertreten und das Leveldesign stets hervorragend gelungen. Etwas ärgerlich ist hingegen, dass das Respawn-System den Spieler teils wenig durchdacht mitten ins Geschehen verfrachtet d.h. im schlimmsten Falle direkt vor den Lauf einer gegnerischen Flinte.

Neu und wirklich gelungen sind hingegen die sogenannten Wettspiele. Darin geht es um CoD-Punkte, die für weiteres Equipment gebraucht werden. Im Unterschied zu den normalen Multiplayer-Partien können wir hier nicht unsere selbsterstellten Klassen verwenden und dürfen auch keine Belohnungen für Abschussserien herbeirufen. Man ist also durchaus beschränkt, doch hat dies den Vorteil, dass in Sachen Ausrüstung für alle Spieler die gleichen Bedingungen gelten, ganz gleich wie fleißig sie bereits aufgestockt haben. Der eigentliche Clou ist jedoch, dass wir zuvor festlegen müssen, um wie viele Punkte wir spielen wollen. Je nach Höhe des Einsatzes geht einem dabei tierisch die Pumpe, denn nur die besten drei Spieler kommen am Ende in den Genuss eines Gewinns – der Rest geht leer aus und verliert seinen Einsatz.

Ebenfalls spaßig sind die Modi „Eine im Lauf“ und „Stock und Stein“. Bei ersterem sind wir nur mit einer Pistole unterwegs, in deren Lauf nur eine einzige Patrone steckt. Zielen ist hierbei das A und O, denn nur wenn wir einen Gegner erledigen, erhalten wir eine weitere Patrone. „Stock und Stein“ stattet uns derweil mit einer Armbrust, einem Beil und einem Ballistik-Messer aus. Die meisten Abschüsse gewinnen, doch werdet ihr durch ein Beil getötet, fällt der Zähler zurück auf null. Dank der Vorgaben in Sachen Waffenauswahl ist man als Spieler erstmals gezwungen, sich auch mit weniger liebsamen Waffen einzugewöhnen.

Die wohl größte Neuerung ist jedoch die Umgestaltung des Klasseneditors. In „Modern Warfare 2“ erspielte man sich sein Equipment durch ansteigende Ränge. Auch in „Black Ops“ schalten bestimmte Ränge entsprechende Ausrüstung frei, die dann jedoch erst gekauft werden muss. Da kommen dann erneut die CoD-Punkte ins Spiel, von denen je nach Erfolg mehr oder eben weniger am Ende einer Partie auf unser Konto wandern. Das steigert die Motivation ungemein und erinnert in der Handhabe etwas an Halo REACH. Treyarch tat gut daran, sich bei Bungie ein wenig abzuschauen, denn nun existiert erstmals auch ein Kino-Modus wie man ihn bereits aus dem Xbox 360-Exklusivtitel her kennt. Auch die Einstellungsmöglichkeiten für private Spiele wurden stark überarbeit. Bestimmte Waffen, Extras, Aufsätze oder Abschussserien lassen sich nun ohne weiteres in einer privaten Lobby verbieten.

23.11.2010 : Benjamin Doum