Test: Velvet Assassin

Mittelmäßig aber anspruchsvoll
Grafisch macht Velvet Assassin eine solide Figur. Vor allem die schönen Licht- und Schattenspiele können überzeugen. Was das Spiel mit Texturen nicht leistet, schaffen die vielen unterschiedlichen Farbgebungen der Missionen und Gebiete: Ihr kriecht durch dunkle Katakomben, infiltriert im Sonnenuntergang feindliche Basen und lauft durch brennende Häuserfassaden – ein Pluspunkt für die Atmosphäre des Spiels. Diese wird spätestens dann auf die Spitze getrieben, wenn ihr im Warschauer Ghetto auf Berge von Leichen stoßt oder Hinrichtungen mit ansehen müsst. Auch Heldin Violette reflektiert nach jeder Mission ihr Tun und lässt auch Selbstkritik nicht außen vor. Davon können sich Call Of Duty und Konsorten ruhig eine Scheibe von abschneiden.

Der Sound hingegen hinterlässt einen äußerst zwiespältigen Eindruck. Während der Soundtrack sich dem Geschehen anpasst und somit in brenzligen Momenten für den zusätzlichen Adrenalin-Kick sorgt, lassen die Synchronstimmen der Nazis zu Wünschen übrig: Diese werden nämlich von lediglich einem einzigen Sprecher gesprochen und lassen somit jegliche Abwechslung vermissen. Hauptfigur Violette Summers wurde jedoch ordentlich vertont.

23.07.2009 : Peter Lebrun