Test: Guilty Gear II: Overture

Muss ich das verstehen?
Bisweilen erinnert Overture ein wenig an Dynasty Warriors, bis es dann wieder völlig den Faden verliert und zu einem wilden Brawler mutiert – zumindest im Einzelspieler-Modus. Es genügt meist einen Gegner anzuvisieren und mit einigen Kombo-Attacken zu malträtieren. Bis auf einige wenige Ausnahmen dreht es sich in den insgesamt 19 Missionen jedoch eigentlich darum, sein Mana zu verwalten, Truppen zu generieren und den eigenen Master Ghost zu schützen – bei gleichzeitigem Angriff feindlicher Ghosts versteht sich. Ihr kommt nicht ganz mit? Dann geht es euch wie mir (und den Truppen im Spiel, da sie des öfteren einfach nicht das tun, was sie tun sollten). Von der Story ganz zu schweigen: Überzeichnete Anime-Typen, deren Motivation nie so recht klar werden will, reden von Dingen, die sich eigentlich nur den Hardcore-Fans der Serie erschließen dürften und von aufgesetzter Melodramatik förmlich triefen.

Während sich der Einzelspieler-Modus auch ohne große Kenntnisse der Story oder taktischer Finessen noch relativ gut meistern lässt, trennt sich im Multiplayer-Modus die Spreu vom Weizen. Es scheint als haben längst einige Fans den „Fortschritt“ der Serie angenommen und sich äußerst gut damit arrangiert. Es ist zwar zunächst frustrierend kläglich unterzugehen, doch andererseits kann man dadurch einiges in Sachen Strategie lernen.

22.10.2009 : Benjamin Doum