Test: Test Drive Unlimited 2

Reif für die Insel(n)
Gegenüber klassischen Rennspielen, die über eine so genannte „Tunnel-Engine“ verfügen, basiert die TDU-Reihe bekanntermaßen auf einer „Open World“-Engine. Diese Bezeichnung steht, wie der Name es bereits vermuten lässt, für eine mehr oder weniger offene Spielwelt. Wie in der Wirklichkeit ist so gut wie alles erreichbar, was auch befahrbar ist. Darüber hinaus kann man in einigen Gebäuden und Einrichtungen das Fahrzeug verlassen und mit seinem Avatar umhergehen. Die Nutzung einer Open World-Engine ist allerdings nichts Besonderes mehr, sowohl einige Teile der Need For Speed-Serie als auch Burnout Paradise und ähnliche Genrevertreter nutzen diese Technik, die übrigens auch in Actionspielen wie der GTA-Reihe oder Red Dead Redemption zum Einsatz kommt.

Während ihr in Rockstars Western Epos lediglich mit einer Pferdestärke durch die Prärie reitet, düst ihr in TDU2 gleich mit 400 PS oder mehr durch die Gegend. Die „Gegend“ ist übrigens wie im Vorgänger sehr großzügig bemessen. Waren es im ersten Teil noch 1500 Kilometer asphaltierte Wege, sind es jetzt über 2000. Zu diesen Straßen gesellen sich etliche Quadratkilometer freies Gelände, nahezu die komplette Umgebung ist – das entsprechende Fahrzeug vorausgesetzt - befahrbar. Auch die Spielwelt an sich hat sich erweitert und so laden mit Ibiza und später Hawaii gleich zwei Inseln zu gemütlichen Spritztouren oder heißen Rennen ein.

Die Schauplätze sind -wie in der Realität- teils atemberaubend, teils aber auch relativ unspektakulär in Szene gesetzt. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass beide Inseln relativ ähnlich daherkommen, sowohl was das Klima, die Umgebung aber auch die Infrastruktur angeht. Das sorgt dafür, dass trotz vieler Streckenkilometer ein Bereich der Insel aussieht wie der andere. Und wer schon mal auf Ibiza war weiß, dass die schönsten Ecken dort liegen, wo man nicht mit dem Auto hinkommt. Um es in einen Satz zusammenzufassen: Hat man sich einmal an der Flora und Fauna ergötzt, wirkt sie schnell öde und langweilig.

18.02.2011 : Matthias Brems