Test: Sacred 2: Fallen Angel

Fünf Jahre nachdem Entwickler Ascaron mit Sacred einen beachtlichen Erfolg verbuchen konnte, erscheint der Nachfolger mit dem Untertitel Fallen Angel. Erneut in Ancaria, jedoch 2000 Jahre vor den Geschehnissen des ersten Teils angesiedelt, entführt euch Sacred 2 in eine riesige, frei begehbare Welt, in der es vor Quests, Items und Dungeons nur so wimmelt. Einige Fragen drängten sich während unseres Tests jedoch auf: Masse oder Klasse?
Story? Welche Story?
Beginnt man mit der Story von Sacred 2 so beginnt man mit der größten Schwäche des Spiels – deswegen hier ein kurzer Abriss der (wortwörtlich zu nehmenden) Hintergrundgeschichte: Die sogenannte T-Energie, Ursprung allen Lebens und aller Magie in Ancaria, wird zum Spielball verschiedener Parteien, die sich um die überirdische Machtquelle reißen. Zu allem Überfluss gerät diese außer Kontrolle und führt zu Mutationen von Lebewesen und Veränderungen der Umwelt. Ihr zieht als Held aus, um das Chaos zu beseitigen – oder zur Vollendung zu bringen. So weit, so unwichtig. Tatsächlich habe ich beim Spielen von Sacred 2 kaum etwas von einer vorhandenen Story mitbekommen.

Dies liegt vor allem daran, dass Ihr die Wahl zwischen sechs unterschiedlichen Charakterklassen habt, die alle eine eigene Geschichte bieten. Die verschiedenen Blickpunkte auf das Schicksal Ancarias mögen auf den ersten Blick interessant erscheinen, vermitteln aber nach längerer Spielzeit eher Beliebigkeit, als Vielfalt. Zu dröge und einfallslos sind die Kampagnen geraten, um den Spieler an die Verfolgung der Geschichte zu fesseln. Zu wenig lässt die isometrische Perspektive in die Erzählung eintauchen. Zu viele simple Textpassagen lassen den Spieler unberührt. So landet ihr mit eurem Charakter nach dem Intro in einer riesigen Welt, deren Werdegang euch gar nicht weiter juckt.

15.06.2009 : Peter Lebrun