Test: Enemy Territory: Quake Wars

In der Videospiel-Industrie gibt es feste Statuten, was das Shooter-Genre anbelangt: Es gibt auf gediegene Taktik ausgelegte Titel und solche, die rabiaten Action-Klischees gerecht werden. Zu Letzterer könnte man den heftig kritisierten Shooter Quake zählen, während im Bereich der Taktik die Battlefield-Franchise den Genrethron in seinen Griffeln hält. Genre-Kenner merken es schon: Beide Shooter haben so gut wie nichts miteinander gemeinsam. Sie spielen in einer anderen Liga und vertreten unterschiedliche Grundfesten, dennoch hielt das id Software nicht davon ab, beide Gameplays in einen Topf zu werfen. Ob ein versalzenes Süppchen serviert wird oder ein Durchbruch gelingt, lest ihr in unserem Review zu „Enemy Territory: Quake Wars“.
Vermählung zweier Feinde
PC-Gamer werden sich gewiss noch an „Enemy Territory“ entsinnen. Das war damals nur eine Multiplayer-Mod für den hierzulande indizierten Shooter „Return to Castle Wolfenstein“, damit der ursprünglich auf reine Singleplayer-Mechanik ausgelegte Titel auch Freunde gepflegter Mehrspieler-Partien ansprach. Das nun für Xbox 360 veröffentlichte Projekt hört auf den wohlklingenden Namen Enemy Territory: Quake Wars und hangelt sich, wie zu vermuten am taktischen Gameplay von Enemy Territory entlang, verzahnt das Ganze aber mit einem Sahnehäubchen des rasanten Quake-Spielprinzips.

Die wichtigste Frage gleich zu Beginn: Geht das Konzept auf? Die Antwort: Jein. Taktik mit Tempo lautet das Credo, dem ET:QW nacheifert. Das mag nicht nur theoretisch widersprüchlich klingen, sondern das ist es auch. Spaß macht das Ganze zwar, wer allerdings jahrelanger Battlefield- respektive Quake-Veteran ist, muss umdenken und sich an ein komplett neues Gameplay gewöhnen.

03.06.2008 : Patrick Schröder