Test: Just Cause 2

Fallschirm trifft Enterhaken
Während Umfang, Spielwelt und Missionsdesign folglich einen hervorragenden Eindruck hinterlassen, ist es nicht zuletzt die Spielmechanik, die „Just Cause 2“ in diesem Jahr sicherlich zu den besten Action-Titeln auf Xbox 360 und PlayStation 3 gehören lassen. Abgesehen von einem ansehnlichen Waffenarsenal, dass euch in den zahlreichen bleihaltigen Auseinandersetzungen mit euren Feinden stets treu zur Seite steht, hat Rico außerdem zu jeder Zeit zwei weitere Utensilien im Rucksack. Einerseits handelt sich hierbei um einen Enterhaken, den ihr an zahlreiche Objekte schießen könnt, um euch heranzuziehen. Darüber hinaus habt ihr per Knopfdruck Zugriff auf einen Fallschirm, der in Verbindung mit dem Greifhaken regelmäßig zum Einsatz kommt. Der Schwung, den ihr mit dem Enterhaken erzeugt, lässt sich nämlich prima mit dem Fallschirm aufnehmen, so dass gewaltige Distanzen überbrückt werden können.

Der Enterhaken kann ferner auch als Waffe eingesetzt werden. Beispielsweise können Gegner von hohen Positionen in den Tod gerissen werden. An anderer Stelle dient das nützliche Multifunktionsinstrument auch mal als Abschleppseil und einen PKW aus einem Graben zu ziehen. Auch hier lädt das Spiel zum Experimentieren ein, wobei sich die Entwickler für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Enterhakens ein extra Lob verdient haben. Hier passt einfach die Balance, nichts wirkt aufgesetzt, alles scheint aus einem Guss zu sein.

Etwas Anlass zur Kritik lässt allerdings die Steuerung. An einer gewissen Einarbeitungszeit kommt man nämlich nicht vorbei, will man das hin und wieder doch recht hektische Spielgeschehen unter Kontrolle behalten. Nicht immer macht der Enterhaken das, was man eigentlich vorgesehen hatte und hin und wieder öffnet sich der Fallschirm zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Nach 1-2 Stunden hat man Rico mitsamt seiner Werkzeuge allerdings im Griff. Dann muss man sich lediglich über die nicht selten dämlich agierende Künstliche Intelligenz der Feinde ärgern, denen ein großer Schluck Zielwasser sicher nicht geschadet hätte.

09.04.2010 : Michael Keultjes