Test: Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth

Man reiche mir ein Gewehr!
Schlimm werden diese Sinnestäuschungen und Wahrnehmungsprobleme weniger in Momenten, in denen Jack Walters mit einem schnelleren Zeigefinger an der Schusswaffe arbeitet, als es sich John Wayne jemals in High Noon erdacht hätte. Setzt sich der Protagonist nämlich zu großen Risiken aus, geht der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los und er jagt sich selbst eine Kugel ins Hirn. Auch eine Art, das „Game Over“ zu provozieren!

Und auch beim Leveldesign und den euch begegnenden Ereignissen haben die Verantwortlichen nicht mit Schockeffekten gespart. Dabei reichen die von Äxten schwingenden Gegnern, über mehr oder weniger große Bluteffekte bis hin zu einem sehr dicht gewobenen Klangteppich.

Doch ist „Call of Chtulhu“ in erster Linie kein Horror-Survival-Shooter. Denn rund ein Drittel des Spiels seid ihr ohne jegliche Form von Waffen unterwegs. Im Sinne eines guten Privatdetektivs sucht ihr Lösungen zu Rätseln, erfahrt durch Tagebucheinträge mehr über die Hintergründe und Vieles mehr. Schleichpassagen gehören ebenso zum Spiel, wie panikartige Fluchtversuche vor vielen Gegnern. Leider sind manche Aufgaben ein wenig zu sehr auf Probieren und zeitbegrenzte Aktionen abgestimmt, was dank etlicher Speicherpunkte vom Prinzip her nicht ganz so dramatisch ist, bei einigen Szenen allerdings nerven kann.

Taktisches Überlegen steht auch dann noch auf der Tagesordnung, wenn ihr euch mit euren Waffen durch die Level bewegt, da es Munition nur in geringem Umfang gibt. „Geiz ist geil“ trifft es hier auf den Punkt.

29.11.2005 : Marc Heiland