Test: Dante's Inferno

Wo Wollust und Zorn sich die Hände reichen
Die Geschichte von der verschleppten Liebe ist zwar nicht sonderlich originell, doch bietet die Vorlage ein spannendes Setting, das beeindruckend in Szene gesetzt wurde. Von einigen kleinen Freiheiten ausgenommen orientierte man sich dabei so weit wie irgend möglich an Dantes „Komödie“. So präsentiert sich beispielsweise der Kreis der „Maßlosigkeit“ in Form eines Verdauungstrakts mit allen schaurig ekligen Details, während „Wollust“ mit reichlich nackten Tatsachen aufwartet. Dass dies nicht zwangsläufig schön anzuschauen ist, versteht sich von selbst. Schließlich rücken euch sämtliche Kreaturen eher unsanft auf die Pelle, so dass nur der beherzte Griff zur Sense Abhilfe verspricht. Die Grenze des guten Geschmacks wird dabei des Öfteren ausgereizt. Neben Tentakeln, die dem weiblichen Intimbereich entwachsen sind vor allem die ungetauften Kinder mit ihren Messerhänden durchaus als kontrovers zu betrachten.

Neben allerlei Monströsitäten begegnen wir zudem etlichen historischen Persönlichkeiten, die sich so Einiges zu Schulden haben kommen lassen – und sei es nur der „Fehler“ zu Lebzeiten keine Christen gewesen zu sein. Alexander der Große, Attila der Hunde oder gar Kleopatra sind nur einige davon, doch vor allem der römische Dichter Vergil steht euch immer wieder mit Rat zur Seite – in Form originaler Zitate aus der literarischen Vorlage. Ein weiterer schöner Verweis sind die 33 Reliquien, die es gilt zu finden um Dantes Fähigkeiten zu verbessern, da sie für die 33 Gesänge der Vorlage stehen.

06.02.2010 : Benjamin Doum