Test: FIFA 08

Zu wenig EA
Auch in diesem Jahr bietet FIFA eine äußerst gelungene optische Umsetzung. Die Spielermodelle sind sehr gelungen und gleichen ihren Vorbildern mehr denn je, wobei auch hier Qualitätsunterschiede anzumerken sind. Während es schon fast beängstigend ist, dass der virtuelle Frank Ribery genauso „hübsch“ anzusehen ist wie sein realer Vertreter, müssen viele andere Spieler weiterhin auf ihre vollkommene Schönheit bzw. ihr echtes Gesicht verzichten. Nicht weniger gelungen sind die toll modellierten 23 lizenzierten Stadien, die echtes Arena-Feeling aufkommen lassen. Dabei läuft das Spielgeschehen gänzlich flüssig, lediglich Einlauf- und Widerholungssequenzen haben mit unschönen Framerateproblemen zu kämpfen. Allerdings ist anzumerken, dass sich in Sachen Grafik im Vergleich zum Vorgänger nur sehr wenig getan hat. Auch in diesem Punkt wäre mehr möglich gewesen.

Für noch ausgiebigere Stadionatmosphäre sorgen sehr gute Geräusche aus dem Publikum. Insbesondere originale Fangesänge wissen zu überzeugen, wenngleich anzumerken ist, dass weiterhin das Problem besteht, dass das Einsetzen der jeweiligen Publikumssounds – insbesondere nach einem Torerfolg – nicht perfekt funktioniert. Viel größeren Anlass zur Kritik gibt allerdings das Kommentatoren-Duo bestehend aus Tom Bayer und Sebastian Hellmann. Die beiden Haudegen machen an sich zwar einen durchaus überzeugenden Job, allerdings hat es EA abermals nicht für nötig gehalten, diesem Spielelement mehr Aufmerksamkeit zu schenken. So beschränken sich die meisten Kommentare auf das Wiedergeben der Spielsituation und sich wiederholende Floskeln, die häufig auch zu mehr als falschen Zeitpunkten zum Einsatz kommen. Wünschenswert wäre es gewesen, wenn stärker auf die jeweilige Partie und die beiden teilnehmenden Mannschaften eingegangen und beispielsweise mehr Kommentare bezüglich beispielsweise der Tabellensituation abgegeben würden. Zudem könnten beispielsweise die Ergebnisse aus anderen zeitgleich laufenden Spielen durchgegeben werden, was einen deutlichen Atmosphäreschub zur Folge hätte. An dieser Stelle lässt EA folglich weiterhin nötiges Engagement vermissen.

29.09.2007 : Michael Keultjes