Test: FIFA 08

Aber, aber, aber…
Das größte Bewertungskriterium eines jeden Fußballspiels liegt selbstverständlich im spielerischen Teil des jeweiligen Titels. An dieser Stelle muss einmal mehr auf den großen Genrekontrahenten Pro Evolution Soccer verwiesen werden, der in den letzten Jahren in Sachen Gameplay das Maß aller Dinge darstellte, wobei FIFA jedes Jahr ein wenig vom Vorsprung des Konami-Titels abknabbern konnte. Dieses Phänomen ist auch in diesem Jahr in FIFA 08 zu erkennen. Die neue Engine des Titels, die laut Hersteller pro Sekunde über 1000 Spielmöglichkeiten und Reaktionen berechnet, überzeugt durch eine einwandfreie Ballphysik. Das begehrte Leder bewegt sich realistisch über den Rasen und scheint noch weniger als in den Jahren davor an den Füßen des Ballführenden zu kleben und weist nur Schwächen bei der Ballannahme auf. Dort springt der Ball zu stark ab, selbst von technisch versierten Spielern.

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das deutlich anspruchsvoller gewordene Zweikampfverhalten. Hier reicht es nicht mehr aus dem Gegner den Ball über einen simplen Knopfdruck zu stibitzen, viel mehr kommt es auf den richtigen Laufweg, gut getimte Grätschen und die Zweikampffähigkeiten der jeweiligen Spieler an. Ein zweikampfschwacher Spieler wird folglich überaus große Schwierigkeiten haben Dribbelstarken Ballkünstlern wie Ronaldinho & Co. den Ball abzuknöpfen. Geschickter Körpereinsatz ist ebenfalls von wichtiger Bedeutung, um in Ballbesitz zu kommen. Das Pass- und Flankenspiel funktioniert ebenfalls sehr gut und deutlich besser als noch im Vorgänger. Tödliche Pässe in den Lauf wurden in ihrer Gefährlichkeit deutlich entschärft, wobei sie bei richtigem Einsatz ein präzises Werkzeug sein können. Ähnliches gilt für Flanken, insbesondere über die Außen in den Strafraum. Dort macht die k.I. Verteidigung eine deutlich bessere Figur als in den letzten Jahren. Leider lässt sich dieses Lob nicht auf sämtliche Aufgaben der computergesteuerten Spieler übertragen.

29.09.2007 : Michael Keultjes