Test: Fable 2

Lebe deinen Traum
So vielschichtig und komplex Albion als eigener kleiner Kosmos erscheint, so breitgefächert und umfangreich sind auch die Möglichkeiten, die euch Fable 2 über den Spielverlauf hin eröffnet. Habt ihr euch zu Spielbeginn für das Geschlecht (männlich/weiblich) eures Wunschcharakters entschieden (weitere Generierungsoptionen sind nicht verfügbar) und das kurze Eingangstutorial hinter euch gebracht, das euch in groben Zügen mit der Spielmechanik vertraut macht, steht es euch frei, wie ihr euer kommendes Heldendasein fristen möchtet. Kern des Spiels ist natürlich der Mainquest, aber auch abseits des eigentlichen Abenteuers wartet eine breite Palette an Aufgaben und Interaktionsoptionen darauf, von euch in Angriff genommen zu werden. Zu nennen sind diesbezüglich zahlreiche Nebenquests, die ihr von den Bewohnern Albions erhaltet. Von der Rettung eines verschwundenen Enkels, über die Heilung des gebrochenen Herzens eines Piratengeistes, bis hin zum schlichten „Finde folgenden Gegenstand“-Schema, wird einiges geboten. Zudem haben einige Quest unterschiedliche Ausgänge, je nachdem wie ihr vorgeht.

Aufgrund der Tatsache, dass beschriebene Nebenquests lediglich mit Ruhm und Ansehen, nicht aber mit Zählbarem belohnt werden, gilt es abseits von tollkühnen Heldentaten für ein geregeltes Einkommen zu sorgen. Dazu stehen stinknormale Jobs wie Holzfäller, Wirt oder Schmied zur Verfügung, die jeweils in einem zugegeben ziemlich stupidem Mini-Spiel abgehandelt werden, das zumeist Geschicklichkeit und Timing erfordert. Die bereits von Xbox Live Arcade bekannten „Pub Games“, dienen ebenfalls als Einnahmequelle. Mit dem verdienten Lohn könnt ihr euch dann bei den zahlreichen Händlern mit allerlei Ausrüstungsgegenständen, wie Waffen, Kleidung, Tränken oder auch Schmuck eindecken. Beim örtlichen Friseur verpasst ihr euch einen feschen Haarschnitt und färbt euch eure Zotteln mit knalligen Farben. Natürlich habt ihr auch in Fable 2 wieder die Möglichkeit Häuser zu erwerben, genauer gesagt sämtliche Häuser, denn jede Unterkunft, sei es ein einfaches Reihenhäuschen, das örtliche Wirtshaus oder gleich ein ganzes Schloss. Eure Domizile lassen sich dann sogar mit verschiedenen Möbeln versehen.

Der Besitz eines eigenen Heims eröffnet euch außerdem die Möglichkeit eine Ehe zu schließen und erstmals auch eine Familie zu gründen. Dazu interagiert ihr mit eurem Wunschpartner und sämtlichen anderen Bewohnern Albions über das schlichte, aber wirkungsvolle Gestensystem, das aus dem Vorgänger übernommen und überarbeitet wurde. Zwar ist es recht umständlich mit den verschiedenen Gesten und Ausdrucksformen zu kommunizieren, dennoch ist es ein netter Zeitvertreib, sich mit seiner Familie zu beschäftigen, aufblickenden Kindern Autogramme zu geben, oder betrunkenen Kneipenbesuchern ein Tänzchen vorzuführen.

21.10.2008 : Michael Keultjes