Test: FIFA 06 Road to Worldcup

Die WM 2006 in Deutschland rückt immer näher. Ein knappes halbes Jahr müssen sich die Fußball-Fans dieser Welt noch gedulden, bis ihr geliebtes Hobby wieder für ca. einen Monat im funkelnden Rampenlicht steht. Ähnlich populär und sehr spannend verlief die vor wenigen Wochen beendete Qualifikation zur WM-Endrunde. Einmal mehr schnappten sich insgesamt 32 Länder der verschiedensten Herkünften einen der heiß begehrten Plätze der Gruppenphase.

Ein solches Ereignis geht natürlich nicht lautlos an der großen Videospielindustrie und insbesondere nicht Electronic Arts vorbei. Im Gegenteil. Der Publisherriese hat es sich mit ‚Road to FIFA Worldcup’ zur Aufgabe gemacht, einen Xbox 360 Titel zu veröffentlichen, der euch die Möglichkeit gibt, an der oben genannten WM-Qualifikation teilzunehmen und euer Lieblingsteam in die Endrunde nach Deutschland zu führen. Wir verraten euch, ob sich das Spiel erneut an Genre-König ‚Pro Evolution Soccer 5’ die Zähne ausbeißt oder endlich der große Schritt in Richtung realitätsnaher Fußball gegangen wurde.
Deutschland ist "nicht" dabei!
Wer an dieser Stelle vermutet, dass sich die FIFA kurzfristig dazu entschlossen hat, die deutsche Nationalelf von der kommenden WM im eigenen Land auszuschließen, darf beruhigt sein. Die Rede ist natürlich ausschließlich von der Qualifikationsrunde, die Deutschland als gastgebendes Land nicht bestreiten musste. So werden Fans von Ballack, Podolski, Kuranyi & Co ihre Helden im Schwarz-Weiß-Dress bitterlich im „Road to Worldcup“-Modus, dem Hauptbestandteil des Spiels, vermissen. In diesem treten nur Teams an, die auch in der Realität ihr Glück versucht haben. Insgesamt 72 originale Nationalmannschaften können auf neun verschiedenen lizenzierten Fußballplätzen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Im Vergleich zu einem Fifa 06 wirken diese Zahlen recht klein, was insbesondere daran liegt, dass auf nationale Ligen komplett verzichtet wurde.

Weiterer Wermutstropfen: Die Endrunde samt Finale in Berlin kann nicht gespielt werden. Neben dem RTWC-Modus, der außerdem für das Freispielen zahlreicher Nettigkeiten, wie Klassik-Teams oder neuen Fußbällen, genutzt werden kann, ist es lediglich möglich eigene Turniere zu erstellen und sich so seinen eigenen WM-Modus zusammenzubasteln. Hier darf auch das deutsche Trikot übergestreift werden. Der Xbox Live Modus des Spiels passt sich dem recht geringen Umfang des restlichen Spiels an. Zwar werden Rosterupdates, Leaderboards und die Möglichkeit ranked- und unranked-Matches, sowie kleinere Turniere auszutragen, angeboten, im Vergleich zu anderen Starttiteln bleibt jedoch einiges zu wünschen übrig. So stellt sich die Frage, warum Spieler, die eine Partie zwischenzeitlich abbrechen, nicht härter bestraft werden (es wird in den Ranglisten lediglich angezeigt, wie viel Prozent der Spiele, die der jeweilige User im Laufe seiner Online-Laufbahn bestritten hat, vorzeitig abgebrochen wurden), während ehrliche Zocker im Falle eines Abbruchs der Gegenseite das Spiel nicht einmal als Sieg anerkannt bekommen. Dies Problem hätte besser gelöst werden können.

13.01.2006 : Michael Keultjes