Test: FIFA 06 Road to Worldcup

Realismus? Hier nicht.
Da dem ballführenden Spieler etwas mehr Gefühl in die Füße gespritzt wurde, reicht es oft mit Stars wie Ronaldo & Co ein gekonntes Dribbling zu starten und mit einem waghalsigen Alleingang aufs gegnerische Tor zu stürmen, um zum Erfolg zu kommen. Dadurch rücken viel wichtigere Elemente wie Spielaufbau und Taktik in den Hintergrund, obwohl diese über das digitale Steuerkreuz in Echtzeit verändert werden kann. Großen Einfluss zeigt dieses Feature allerdings nicht. Die Partien verlieren so an Realismus.

Nicht weniger bitter stößt die künstliche Intelligenz der Gegner und Mitspieler, aber besonders der Torhüter auf. Diese fischen entweder die härtesten und präzisesten Schüsse mit Leichtigkeit aus der Ecke oder prallen vergleichsweise „lasche“ Bälle vor die Füße der wartenden Angreifer. Zu oft entstehen so unfaire Spielsituationen, die grade in Mehrspielerduellen den einen oder anderen Wutausbruch veranlassen. Die Ballphysik wurd ebenfalls nicht gravierenden Veränderungen unterzogen und zeigt weiterhin Schwächen.

Aus spielerischer Hinsicht lässt sich also genau wie in Sachen Umfang kein Fortschritt erkennen, der einem NextGen-Titel gerecht wird. Im Gegenteil. Ein FIFA 06, das noch für die Xbox erschien, hinterlässt nicht nur einen ausgereifteren Eindruck, sondern vermittelt zudem einfach deutlich mehr Spielspaß.

13.01.2006 : Michael Keultjes