Test: Medal of Honor: European Assault (MOH)

Nun hetz mich nicht so!
Soweit, so gut. Dies allein dürfte allerdings kaum einen Hobby-Offizier in den Handel treiben, wo er mit vor Freuden feuchten Fingern den begehrten Silberling aus dem Regal reißt. Da muss doch noch mehr kommen? Richtig! Natürlich haben sich die Kreativen bei EA auch Gedanken gemacht, wie man durch die Vorgänger verschreckte Zielgruppenmitglieder wieder für sich gewinnen kann. Da wäre als erstes das geänderte Levelkonzept. Während noch im Vorgänger eine strikte Befehlskette erfüllt werden musste, geht „European Assault“ freier mit seinen Rekruten um. Nun erhaltet ihr pro Mission drei Ziele als Pflichtaufgabe. Diese sind durch gelbe Pfeile auf der Minimap gekennzeichnet und von Mission zu Mission anders. Mal müsst ihr euch in einen Waffenhangar der Deutschen vorpirschen, um eine V2-Rakete mittels Sprengsatz zu zerstören (Die wohl noch keinen Sprengkopf hatte. Andernfalls wäre nicht nur der Hangar in die Luft geflogen).

In einem späteren Level gilt es, geheime Dokumente abzufotografieren oder auch ein gegnerisches Lager zu infiltrieren. Damit das Arbeiten auch länger zu motivieren vermag, spendiert man euch noch einige Zusatzziele, die ihr zwar nicht unbedingt erfüllen müsst, von denen aber eure anschließende Erfolgs- und Bonusquote entscheidend mitgetragen wird. Wer nun denkt: „Da renn ich doch mal wild schießend durch die Gegend und erfüll brav meine Ziele“, wird sich bald umsehen. Denn im Absolvieren der Primäraufträge liegt nicht die Würze des Spiels. Vielmehr in den überraschenden Sekundäraufgaben. Während ihr nämlich so über das Schlachtfeld robbt, und nach dem aktuellen Auftrag Ausschau haltet, kann es sein, dass ihr von eurer Basis her über einen spontanen Einfall mehrerer Truppenverbände informiert werdet oder anderen prickelnden Nachrichten, die ihr aber mal so was von gar nicht gebrauchen könnt. Vor allem dann nicht, wenn es an Munition mangelt, was schneller passiert als ihr euer GI-Kaugummi spucken könnt. Da hilft kein Zaudern und kein Zagen, sondern ein beherzter Griff zur Uzi oder ähnlichem original getreu nachgebautem „Kriegsspielzeug“.

18.06.2005 : Marc Heiland