Test: Midnight Club 3: DUB Edition

Schnelle Stadtrennen und wilde Verfolgungsjagden
Die Rennen sind zwar weniger vielseitig als bei der Konkurrenz, da sie immer nach einem ähnlichen Muster ablaufen, jedoch machen sie dauerhaft Spaß. Eine besondere Herausforderung stellt sich schon, wenn man während der Fahrt an einer viel befahrenen Kreuzung an eine rote Ampel gerät. Da heißt es Augen zu, den Bleifuß ausgepackt und irgendwie durchkommen ohne in den Gegenverkehr zu geraten. Auch die Polizei kann einem ein Hindernis sein, denn wenn diese von den illegalen Rennen erfährt, stellt sie sich mit vorliebe zur gekonnten Blockade Straßensperren auf und beginnt, uns mit waghalsigen Manövern zu verfolgen. Dass das den einen oder anderen Unfall mit negativen Auswirkungen auf den Rennverlauf beschert, scheint die Herren mit Blaulicht wenig zu interessieren.

Auch kann es passieren, dass man während des Rennens durch rücksichtslos abgestellte Feuerwehrfahrzeuge blockiert wird, die es im Zweifelsfall gilt mit einer Vollbremsung und quietschenden Reifen zu umfahren. Eine Hürde stellt sich dem Spieler immer wieder, denn viele Wege führen nach Rom, oder besser zum Ziel. Die Strecke ist nicht abgesperrt, wodurch man beim Finden des Weges auf einen richtungsweisenden Pfeil angewiesen ist. Wenn man aber statt einem Weg nach links plötzlich drei zur Auswahl hat, kann man sich leicht verfahren, was mitunter viel Zeit kosten kann.

Ein erfreuliches Detail ist, dass bei den Rennen vom krampfhaften Undergroundimage abgesehen wurde und man mit etwas Glück der untergehenden Sonne entgegenfährt, statt immer nur durch die nächtliche Großstadt zu jagen. Der Verkehr ist bei vielen Rennen sehr ausgeprägt, was die Spannung zusätzlich steigert. Vor allen Dingen sind Gegenverkehr, plötzlich auftretende Lastwagen oder rote Ampeln keine Seltenheit. Dort gilt wie immer im Spiel die Devise „Augen zu und durch“, oder besser noch Augen weit auf und höchste Konzentration.

Die Lachgaseinspritzung gibt einen gewaltigen Vortrieb und lässt das Auto sehr schwer kontrollierbar werden. Außerdem lässt sie das Bild in filmreifer Weise verschwimmen, was zur Orientierung nicht gerade positiv beiträgt. Weil sie außerdem einmal eingesetzt nicht mehr unterbrochen werden kann, ist sie nur mit besonderer Vorsicht und auf geraden, möglichst leeren Straßen zu genießen.

Raserei auch im Mehrspielermodus

Im Mehrspielermodus stehen verschiedenste Spielkonzepte zur Auswahl. Neben normalen Straßenrennen, welche auf verschiedenen Kursen ohne Verkehr abgehalten werden, gibt es Modi wie Capture the Flag, bei dem es die Aufgabe des Spielers ist, die Flagge des anderen Teams so schnell und oft wie möglich zu stehlen und zum eigenen Stützpunkt zu bringen. Ein großes Manko ist leider, dass bei diesen Multiplayerfahrten nicht immer Chancengleichheit besteht. Jeder Spieler kann mit seinen persönlich modifizierten Autos antreten und hat im Zweifelsfall größere Chancen als ein Spieler, der im Einzelspielermodus noch keinen vergleichbar großen Fortschritt erreicht hat. Doch bei gleichwertigen Fahrzeugen lässt sich nur hier wirklich messen, wer der bessere ist. Gespielt werden kann sowohl über Xbox-Live als auch im Netzwerk per System-Link.

05.05.2005 : Andreas Dietrich