Test: Project Zero 2: Crimson Butterfly

Bitte lecht fleundlich!
Wer sich unter einem Action-Adventure mit Horroreffekten gnadenlose Ballerei mit allen nur erdenklichen Wummen vorstellt, kann hinter „Project Zero 2: Crimson Butterfly“ gleich mal einen Haken machen. Denn wo andere vergleichbare Titel schon mal den Rocket-Launcher oder zumindest die obligatorische Pumpgun aus dem Ranzen zücken, bleibt euch hier „nur“ ein umgebauter Photoapparat als Verteidigungsmittel.

„Na toll“, werden vielleicht jetzt einige unter euch denken. „Das ist ja mal wieder typisch japanisch! Während alle Menschen in Panik ausbrechen oder zumindest die Geister mit ordentlich Blei und Silberkugeln versorgen, bleibt der Japaner an sich schön bei seiner Nikon-Kamera!“ Diese Kritik ist für „Project Zero 2: Crimson Butterfly“ nur halb zutreffend. Denn auch die euch zur Verfügung gestellte Knipse hat es in Punkto Geistervertreibung in sich. Denn nicht nur, dass die Spukgestalten wenig photogen sind, sie werden auch noch in guter „Ghostbusters“-Art in die Kamera gesogen, wo sie ihr tristes Dasein weiterhin fristen dürfen.

Ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Vorgänger ist, dass ihr nun nicht mehr bei eurer Photosafari von der Zeit abhängig seid, sondern lediglich von der Entfernung zu eurem Gegenüber. Jene Option hat ein wenig die Schärfe aus dem Spiel genommen, um im sprachlichen Bild zu bleiben. Dadurch wirkt das ganze Spielgeschehen aber auch deutlich behäbiger und hat nicht mehr viel von seinen Action- und Adventure-Komponenten. Auch die so genannten „Rätseleinlagen“ locken keinen mehr hinter dem angenehm warmen Spieler-Ofen hervor.

02.02.2005 : Marc Heiland