Test: Fallout 4 - Far Harbor DLC

Mit Far Harbor erschien vor Kurzem das erste große DLC zu Fallout 4. Automatron und Wasteland Workshop, die ersten zwei Erweiterungen, sorgten zwar bereits für neue Inhalte, aber leider waren diese bisher kaum der Rede wert. Kann Far Harbor nun eine würdiges Add-On liefern?

Um dies herauszufinden, haben wir die Reise zum fernen Hafen angetreten und uns dort ordentlich umgesehen. In unserem Test verraten wir euch, was der DLC zu bieten hat und wie viel wirklich in dem 25 Euro teurem Paket steckt.
Als Detektiv unter den Seeleuten
Far Harbor kann im Spielverlauf von Fallout 4 im Grunde zu jeder Zeit gespielt werden, sofern man bereits Bekanntschaft mit dem Detektiv Nick Valentine gemacht hat. Ratsam ist jedoch bereits fortgeschrittener im Hauptspiel zu sein, bevor die weite Reise in das neue Gebiet angetreten wird. Wer sich der Herausforderung gewachsen sieht, nimmt die entsprechende Quest in der Detektei an.

Der Auftrag führt den Helden auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen namens Kenji Nakano. Nachdem die Fährte in Richtung Far Harbor führt, nimmt die Geschichte zahlreiche neue Facetten an. Typisch für das Rollenspiel leben auf der Insel mehrere Fraktionen, die sich nicht unbedingt leiden können und zwischen deren Fronten man unausweichlich gerät. Mit unzähligen Aufgaben und Quests werden nicht nur wieder folgenschwere Entscheidungen getroffen, es gibt auch Aufschluss über die Beweggründe der Kinder des Atoms, beziehungsweise den Synths.



Alleine die Hauptgeschichte mit ein paar der Nebenquests hat genug Stoff um locker über zehn Stunden auf der Insel zu verbringen. Dabei ist die Erzählung zwar nicht reif für einen Oscar, aber durch die recht ordentliche Vertonung und besonders die häufigen, schweren Entscheidungen zwischen Moral und Ethik bleibt der Verlauf konsequent spannend und interessant.

Spielerisch hat sich logischerweise zum Hauptspiel nichts verändert. Weiterhin werden die Gegenden durchstreift, Kisten geleert und Orte erforscht. Noch immer können Auseinandersetzungen wahlweise mit Schusswaffen oder Nahkampf-Waffen bewältigt werden und auch weiterhin sind Dialoge ein Kernelement. Der wirklich frische Wind liegt in der Atmosphäre.



Die Insel von Far Harbor wird von einem dichten radioaktivem Nebel geplagt. Dieser verteilt sich quer über das ganze Land und ist optisch wunderbar in Szene gesetzt. Gemeinsam mit ein paar neuen Meeresungeheuern und den ohnehin sehr verwüsteten Landschaften entsteht dadurch eine gespenstische Atmosphäre die wunderbar in das Fallout-Feeling passt.

Weitere Neuerungen sind ein paar Meeresungeheuer, einige zum Setting passende Waffen und Ausrüstungen, wie Fischerhaken, Hummerkäfig-Helme und die bereits bekannte Harpune. Und als wenn der Skill-Tree von Fallout 4 nicht umfangreich genug wäre, gibt es nun sieben weitere Optionen für neue Fähigkeiten.

31.05.2016 : Marc Schley