Test: The Turing Test

Die Macher von The Turing Test haben bereits im Frühjahr 2015 ein Puzzlegame für Xbox One veröffentlicht, aber leider enttäuschte Pneuma: Breath of Life damals maßlos. Nun wird die Hoffnung auf das neue Werk gesetzt, welches alles besser machen soll. Ob die Entwickler von Bulkhead Studios dies auch geschafft haben, verraten wir euch in unserem Test.
Portal lässt grüßen
Die Story von The Turing Test hat seine Reize. In einer Forschungsanlage auf dem Jupitermond Europa ist man, als Ava Turing, auf der Suche nach Wissenschaftlern, zu denen seit geraumer Zeit der Kontakt verloren ging. An unserer Seite ist die KI names Tom, welche uns Hintergründe zu den Umständen gibt aber auch immer wieder in Diskussionen mit Ava gerät. Grundsätzlich wird immer die Frage aufgeworfen, ob Maschinen gleichwertige Entscheidungen wie ein Mensch treffen können.

Damit kommen wir auch schon zu dem Finale der Story. Denn diese beschäftigt sich leider nicht mehr mit der tiefsinnigen Frage, sondern zwingt den Spieler mit einer linearen und gescripteten Auflösung zu einem fixen Ergebnis. Dadurch verliert die Geschichte drastisch an Glanz. Ignoriert man diesen letzten Augenblick jedoch, dann bekommt man eine sehr philosophische Erzählung, die besonders durch die Dialoge zum Nachdenken anregt.



Spielerisch ist The Turing Test eine deutliche Verbesserung zu Pneuma: Breath of Life. Die Rätsel sind zwar noch immer eher als leicht bis mittelschwer anzusehen, besonders durch die verschiedenen Mechaniken, welche stark an Portal erinnern, ist jedoch stets ein hoher Unterhaltungswert gegeben. Dies ist der höheren Anzahl an Rätsel und auch der Abwechslung zu verdanken. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die Spielzeit mit ca. 5 Spielstunden ein wenig zu kurz gerät und auch Wiederspielwert gibt es leider keinen.

Sehr überzeugend ist das gesamte Design des Spiels. Es erinnert ebenfalls stark an Portal, da die Rätselräume sehr simpel gestaltet sind. Dies passt einwandfrei in das Setting und dadurch konzentriert sich das Spiel geschickt auf das wesentliche Gameplay. Sehr smarte Entscheidung. Optimal wird dies noch durch die gelungene musikalische Untermalung und den gut eingesprochenen Dialogen untermalt, auch wenn die Sprachausgabe nur auf Englisch ist. Immerhin deutsche Untertitel liefert das Spiel.



Technisch gibt es auch nur wenig zu bemängeln. Die Texturen sind schön, die Lichteffekte gut in Szene gesetzt und überwiegend läuft das Spiel zudem sehr flüssig. Nur selten fallen ein paar Frameeinbrüche auf und hin und wieder leidet die Darstellung an Kantenflimmern, was im Gesamtpaket jedoch zu verkraften ist.

28.09.2016 : Marc Schley