Test: Need for Speed

Als Need for Speed-Fan waren die vergangenen Jahre nicht gerade rosig. EA versuchte zwar durchaus der Serie frischen Wind zu verpassen, doch die Ergebnisse konnten einen nicht wirklich überzeugen. Vor allem der erste Ableger für die One, nämlich Rivals, wirkte eher wie ein halbherziges Spiel. Die Kritik der Fans kam aber zum Glück auch bei EA an. Man setzte daher vergangenes Jahr mit einem Titel aus und wollte die Stärken der Serie wieder in ein komlett neues Spiel stecken. Übernommen hat diese Aufgabe schließlich das Entwicklerteam GHOST Games und herausgekommen ist dabei ein Mix aus mehreren Teilen.

Auch im Namen erkennt man das Vorhaben wieder, denn der schlichte Name Need for Speed steht genau für diese Rückkehr zu den Wurzeln. Bereits auf der Gamescom konnte EA mit seinem Open-World-Racer einige Preise absahnen. Wir haben für euch das fertige Spiel unter die Lupe genommen und verraten euch in unserem FRONT Test, ob EA der Neuanfang denn wirklich geglückt ist oder es an den sehr hohen Erwartungen der Fans scheitert.
Cool inszenierte Story // Überschaubare Fahrzeugauswahl
Bereits zu Beginn wird klar, dass Need for Speed wieder mehr in alte Richtungen „lenkt“. Ihr startet nämlich sofort mit einem Story Trailer. Moment mal, Story? Ja! Need for Speed verfolgt wieder eine Art Story, die sich durch das komplette Spiel zieht. Allerdings solltet ihr hier keinen Tiefgang oder Ähnliches erwarten. Eher verhält sie sich ziemlich klassisch. Ihr seid „der Neue“ in einer Racing-Crew und erarbeitet euch mit der Zeit den Respekt der anderen Mitglieder und fahrt schließlich gegen die Stars der Szene.

Die Inszenierung der Story ist dafür umso mehr gelungen. Sämtliche Aufnahmen wurden nämlich von Schauspielern vorgenommen und sorgen so immer wieder für auflockernde Zwischensequenzen, jedoch wirken die Gespräche inhaltlich eher sehr anspruchslos. Wir haben hier allerdings auch nichts weltbewegendes erwartet, schließlich steht ja das Renngeschehen an sich im Vordergrund. Die Idee der echten Nachverfilmungen ist insgesamt also positiv zu bewerten.

An dieser Stelle möchten wir übrigens darauf hinweisen, dass Need for Speed zwingend eine Internetverbindung benötigt. Offline ist der Titel also nicht spielbar! Außerdem steht EA Access Mitgliedern eine kostenlose Testversion für 10 Stunden zur Verfügung. Diese kann über die entsprechende App oder den Store geladen werden.



Kommen wir aber nun zu den wichtigsten Dingen eines Rennspiels. Aufgebaut ist Need for Speed als Open-World-Spiel. Ihr fahrt also über eine - ab Beginn - offene Map in der fiktiven Stadt „Ventura Bay“ und steuert die einzelnen Veranstaltungen an. Optional könnt ihr über die Map jedoch auch per Teleport zu den Events. Da man allerdings auch außerhalb der Events jederzeit Punkte für's Fahren sammelt, werden Vielfahrer entsprechend belohnt.

Die Punktevergaben sind im gesamten Spiel in fünf Arten aufgeteilt: Speed, Style, Schrauber, Crew und Outlaw. Je mehr Punkte, desto höher euer REP-Level. Ihr schaltet dadurch neue Tuningteile und Events frei. Ihr werdet übrigens immer wieder über Handy im Spiel zu den Events eingeladen. Nervig hierbei ist jedoch, dass ihr selbst während einem Rennen Anrufe erhaltet. zwar könnt ihr auch zurückrufen, dennoch nervt das dauerhaft, da man vom Renngeschehen abgelenkt wird.

Neue Autos gehören jedoch nicht zu den Freischaltungen. Diese stehen von Anfang an zum Kauf bereit und benötigen sonst keine Freischaltbedingungen. Hier hätten wir uns etwas mehr Anreiz gewünscht, indem die Boliden erst ab einem gewissen Level freigeschaltet werden. Insgesamt stehen euch 51 verschiedene Karossen zur Verfügung. Von bekannten Herstellern wie zum Beispiel BMW, Lamborghini, Porsche, Mercedes und Ford findet ihr hier sowohl echte Klassiker als auch die neusten Modelle.

Schade: Mit Audi konnte man sich erstmals nicht über eine Lizenz einigen. Volkswagenfans bekommen mit dem Golf GTI zumindest noch ein „Schätzchen“ zum virtuellen Cruisen. Ein paar Fahrzeuge mehr hätten es also durchaus sein dürfen, zumal schätzungsweise auch einige Fahrzeuge eher selten benutzt werden. In eurer Garage habt ihr aber ohnehin nur fünf freie Plätze, sodass hier die Qual der Wahl im Vergleich zu einem Forza Motorsport 6 eher kleiner ausfällt.

EA hat allerdings mittlerweile angekündigt, dass es kostenlose DLC's mit neuen Autos geben wird. Wir sind gespannt.

04.11.2015 : Sascha Sommer