Test: Mad Max

Mad Max aka Bruce Wayne
Seid ihr nicht damit beschäftigt, mit eurem Gefährt durchs Ödland zu heizen, die Basis eines verbündeten Stammes aufzupolieren oder nach Vorräten und Ersatzteilen zu suchen, befindet ihr euch in Mad Max mit großer Wahrscheinlichkeit in einem von vielen Passagen, die ihr in Nahkämpfen verbringt. Das Kampfsystem des Spiels orientiert sich hier an Titeln wie Batman Arkham Knight oder Schatten von Mordor, wobei nicht die Komplexität der beiden Vorbilder erreicht wird. Mit wenigen Tasten kloppt sich Max zwar ähnlich wie Bruce Wayne durch Horden von Gegnern, blockt Angriffe im richtigen Moment ab und weicht aus, wenn es brenzlig wird. Allerdings verfügt Max nur über einen Bruchteil der Ausrüstung des schwarzen Ritters und muss auf sämtliche Stealth- und Akrobatik-Fähigkeiten verzichten, die der Held in Schatten von Mordor mit sich bringt. Stattdessen muss sich Max im Wesentlichen auf seine Fäuste, ein Messer und seine Schrotflinte verlassen. Hin und wieder besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Einweg-Gegenstände als Nahkampfwaffen einzusetzen, die nach ein paar Schlägen zerbrechen. Zusätzlich dürft ihr eure Angriffe im Spielverlauf nach und nach upgraden, wodurch sich ansehnliche Finishingmoves freischalten lassen.



Die größte Schwäche des Kampfsystems liegt in der mangelhaften Kameraführung, die euch immer wieder dazu zwingt, manuell nach zu justieren, um den Überblick zu behalten. Nervig! Besser funktioniert das Ganze, wenn ihr mit eurem Auto unterwegs seid und euch heiße Duelle mit feindlichen Vehikeln liefert. Hier wird gerammt was das Zeug hält, wobei eine spektakuläre Explosion auf die andere folgt. Am spaßigsten erweist sich der Einsatz einer Harpune mit Greifhaken, die ihr gegen feindliche Fahrzeuge schießen könnt, um Räder abzureißen, oder einfach nur den gegnerischen Fahrer aus dem Sitz zu ziehen. Außerhalb des Kampfes lassen sich mit Hilfe des Greifhakens Türme zum Einsturz bringen und Türen öffnen. Enttäuschend dagegen fallen die immer gleichen Bosskämpfe aus, die euch beim Einnehmen besonderer Festungen erwarten. Überhaupt schafft es Mad Max nicht über die gesamte Spielzeit für Abwechslung zu sorgen, nach einer gewissen Zeit wiederholen sich die Abläufe, so dass es dem ein oder anderen mitunter schwerfallen könnte, den Titel bis zum Abspann zu verfolgen.

09.09.2015 : Michael Keultjes