DLCs sind eigentlich eine feine Sache: Man kann erneut in die liebgewonnene Spielwelt eintauchen oder sich auf neuen Multiplayer-Karten austoben. Bei einigen Zusatzinhalten hat man jedoch das Gefühl, dass hier ein Abschnitt bewusst aus dem Spiel herausgenommen wurde, um ihn dann später für teuer Geld den gutgläubigen Fans unterzujubeln– mehr über den DLC-Wahnsinn haben wir in einem Special zusammengefasst. Diesen Vorwurf kann man den Entwicklern von Far Cry 3: Blood Dragon nicht machen. Sie haben das bekannte Spielprinzip des Ego-Shooters genommen und sich eine neue Geschichte ausgedacht, die richtig witzig ist. Ja, Videospiele können auch Humor haben! In Sachen Gameplay geht man auch frische, sehr interessante Wege.
Trash ist Trumpf
Erinnert ihr euch noch an die Zeichentrickserien der achtziger und frühen neunziger Jahre oder an Merchandise-Artikel für nicht Jugendfreie Filme wie beispielsweise Robocop? Das Phantom Kommando oder Cyborg mit Jean-Claude Van Damme hat sich der ein oder andere aber sicher schon zu Gemüte geführt. Was heutzutage gemeinhin als „Trash“ bezeichnet wird, ist die große Inspirationsquelle für Far Cry 3 Blood Dragon und da die Filme und Zeichentrickserien nicht gerade pädagogisch wertvoll waren, ist das auch Far Cry 3 Blood Dragon nicht. Die Entwickler geben ganz offen zu, dass ihre Geschichte schlicht dämlich ist.
Alles spielt in der postapokalyptischen Welt des Jahres 2007. In den neunziger Jahren zerstörte ein Atomkrieg weite Teile des Blauen Planeten, aus diesem Desaster haben die beiden Großmächte USA und Sowjetunion leider nichts gelernt, denn der Krieg geht munter weiter. Um doch endlich den Sieg davonzutragen, entbrennt ein Wettlauf zu einer entlegenen Insel. Dort soll sich eine überaus mächtige Biowaffe befinden. Auf diese Insel schickt Uncle Sam Sergeant Rex Colt: ein Mark IV Cyber-Commando. Der verwendet liebend gern das F-Wort, für seine Gegner und die Umgebung hat er meist nur Hohn und Spott übrig und damit passt er perfekt in die durchgedrehte Welt von Blood Dragon.
