Test: Watch Dogs

Chicago ist nicht Los Santos
Das Chicago von Watch Dogs ist in seiner Gesamtheit zwar nicht mit der Spielwelt von GTA V zu vergleichen, eine nahezu perfekte Kopie der Stadt in Illinois haben die Ubisoft-Entwickler aber allemal hinbekommen. Natürlich wurde nicht jede Straße nachgebaut, die typischen Bauten und Wahrzeichen wie das John Hancock Center sind aber mit dabei. Auf den Straßen, Cafés und Restaurants ist abhängig von der Tageszeit auch mal mehr und mal weniger los. Da spazieren Pärchen durch die Parks, Kinder spielen an einem Klettergerüst und alte Männer schwatzen auf der Parkbank. Zwar wirken einige NPCs etwas teilnahmslos und vielen nimmt man einfach nicht ab, dass sie einer „echten“ Beschäftigung nachgehen, aber eine Lebens-Simulation wird wohl auch niemand erwartet haben.

Besonders zu gefallen wissen die vielen kleinen und großen Details. Bei wilden Verfolgungsjagden geht schon mal einiges zu Bruch oder der Rauch, der aus einem Gully aufsteigt, wird realistisch auf die Seite geweht. Die Animationen des Hauptdarstellers sehen ebenfalls sehr gut und schlicht lebensecht aus. Wo viel Licht ist, sind natürlich auch Schatten und im Falle von Watch Dogs sind es schlicht einige Orte sowie NPCs, bei denen sich die Entwickler nicht allzu viel Mühe gegeben haben. Wirklich hässlich sieht das nicht aus, es ist jedoch merkwürdig, wenn man gerade von einem schönen und aufwendig designten Ort zu einem Platz gelangt, der grafisch doch sehr abfällt. Beim Sound bietet das Open-World-Spiel einen passenden Mix aus verschiedenen Musikrichtungen an, die deutsche Synchronisation ist ausgesprochen gut und die Sprecher tragen die Texte sehr glaubhaft vor.

Watch Dogs wartet auch mit einem einen Multiplayer-Modus auf, in dem ein Spieler in die Welt eines anderen Spielers eindringen kann. Wenn der es denn zulässt. Ähnlich wie bei den Multiplayer-Varianten der Assassin’s Creed-Reihe gilt es den Eindringlich auszumachen, zu verfolgen und schlussendlich zu stellen. Neben Deathmatches gibt es auch Renn-Varianten, per Tablet und Smartphone ist es ebenfalls möglich dem Spieler die Polizei auf den Hals zu hetzen. Das Konzept ist durchaus interessant und es funktioniert auch, so richtig ist der Funke zumindest bei uns nicht übergesprungen. Es ist zwar ganz nett, vor einem Feind wegzurennen, ihn zu verfolgen ist es jedoch weniger.


27.05.2014 : Stefan Grund