Test: Watch Dogs

Der Rächer von Chicago
Die Story rund um Aidens Rachefeldzug ist erfreulicherweise sehr unterhaltsam und auch wenn der Held die meiste Zeit etwas unnahbar bleibt, was vielleicht mit seiner tief ins Gesicht gezogenen Mütze zu tun hat, fühlt man dennoch mit ihm und kann seine Gründe für den Rachefeldzug verstehen. Auf der „Plus-Seite“ stehen außerdem seine Unterstützer wie der Hacker T-Bone und der zwielichtige Gangster Jordi, über die wir gerne mehr erfahren hätten. Ein Story-DLC würde sich anbieten! Die Feinde entwickeln im Laufe der Geschichte auch einiges an Hass-Potenzial, bei anderen Ubisoft-Titeln wie beispielsweise Far Cry 3 waren die Gegenspieler aber definitiv fieser.

Ohne Frage Geschmackssache sind einige Story-Wendungen, die etwas aufgesetzt wirken. Die Geschichte motiviert aber trotz dieser kleinen Schwächen stets zum Weiterspielen, die Entwickler haben sich aber merklich noch etwas für spätere Teile aufgehoben.



Um die Gangster und Mörder von Aidens Nichte auszuschalten, erkundet der Hacker das virtuelle Chicago. Wie bei der GTA-Reihe kann er die Straßen zu Fuß erkunden oder er klaut sich einen fahrbaren Untersatz wie ein Motorrad oder Auto. Auf hoher See wird er zum Kapitän und schippert mit verschiedenen Booten über den Michigansee. Die Autos und Zweiräder steuern sich je nach Größe und Länge sehr unterschiedlich, eine Steuerung wie bei einer Renn-Simulation sollte aber niemand erwarten. Alles fühlt sich sehr „arcadig“ an.

Dem Spieler ist es weitestgehend selbst überlassen, ob er sich ganz auf die Hauptmissionen konzentriert oder ab und zu auch mal einen Nebenauftrag annimmt. In Sachen Umfang muss sich Watch Dogs hier nicht hinter der Konkurrenz verstecken, denn in Chicago gibt es zahlreiche Extra-Missionen und einfach unglaublich viel zu entdecken. Es lohnt sich also auch mal etwas abseits der Story-Pfade zu wandeln, auch um so seine Fähigkeiten weiter zu verbessern.

27.05.2014 : Stefan Grund