Test: Sniper Elite V2

Vor sieben Jahren kam mit Sniper Elite: Berlin 1945 der Vorgänger für die letzte Konsolengeneration auf den Markt. Nun ist der Nachfolger Sniper Elite V2 seit gut einem Monat erhältlich. Dabei hat Entwickler Rebellion in der Zwischenzeit mehr Wert auf Action- und Science-Fiction-Elemente in seinen Projekten gelegt, als auf Weltkriegs-Shooter mit einem gewissen Realismus. Können es die Briten noch?
Der schmale Weg durch Berlin
Sniper Elite V2 ist ein Spiel das in seiner Aufmachung und seiner Spielmechanik so gut wie keine Überraschungen bietet. Soviel vorneweg. Das Setting „Zweiter Weltkrieg“ erleben wir hier in der 1338. Ausführung und auch der spezielle Fokus auf Scharfschützen-Gefechte ist nichts neues: Im August veröffentlicht City Interactive den Nachfolger zu Sniper: Ghost Warrior. Doch dafür, dass Sniper Elite V2 gar keine, bis wenige Neuigkeiten bietet, macht es doch einiges richtig – aber bei weitem nicht alles.

Die Story des Spiels bleibt weitgehend nur eine blasse und mit gutem Gewissen zu vernachlässigende Schablone für eure insgesamt elf Missionen. Als einsamer Wolf kämpft ihr euch durch das zerbombte und von den Russen belagerte Berlin und jagt dabei deutsche Wissenschaftler, die mit dem Bau der titelgebenden V2-Rakete beauftragt sind. In den jeweiligen Levels bleibt der Ablauf jedoch oft der gleiche: Infiltrieren, zerstören / eliminieren, fliehen. Recht schnell wird klar: Rebellion verlässt sich hier einzig und allein auf das – ohne Zweifel – makellose Sniper-Gameplay des Titels.

Die Maps bieten wenig Bewegungsfreiheit, will heißen es gibt meist nur ein bis zwei Wege die an den Feinden vorbei (bzw. über sie hinweg) ans Ziel führen. Diese Begrenztheit mag bei anderen Spielen mit höherem Tempo weniger ins Gewicht fallen, doch gerade für ein Spiel mit Stealth-Ambitionen und einer gemäßigten Spielgeschwindigkeit hätte ich mir mehr Möglichkeiten gewünscht – vor allem weil das Schleichen oft zur Belastungsprobe für Geduld und Nerven wird.


27.06.2012 : Peter Lebrun