Test: Blades of Time

Es mag vielen Studios schwer fallen, etwas völlig Neues zu entwickeln. Um dieses Dilemma zu umgehen, greifen viele auf Altbewährtes zurück und hoffen, dadurch zumindest Fans des jeweiligen Genres anzusprechen. Wenn die Kopie jedoch nicht ansatzweise an die vielen guten Originale heranreicht, dann kommt so etwas wie Blades of Time heraus. Also ein Spiel, das man nicht braucht!
Hier fehlt die Seele
In einer bunten Fantasywelt namens Dragonland taucht plötzlich die leicht bekleidete Schatzsucherin Ayumi auf. Um an etwas Wertvolles zu kommen, durchstreift sie die abwechslungsreichen aber sehr linearen Levels und metzelt dabei blutrünstige Monster sowie einige Bossgegner nieder. Warum sie das tut ist der Rede nicht wert, denn die Geschichte ist ebenso uninteressant wie die Hauptdarstellerin. Eine enge Bindung an Ayumi entwickelt sich nie, dies liegt mitunter daran, da die Dialoge weder mit Lust noch Lippensynchron vorgetragen werden.

So unterdurchschnittlich wie die Geschichte, so uninspiriert ist auch das Spiel an sich. Ähnlich wie bei Devil May Cry 4 vermöbelt ihr mit euren Schwertern eher dumme Gegner oder ballert mit eurem Gewehr auf sie, ihr sucht nach Verstecken und löst einfache Schalterrätsel. Dabei kommt leider so gar kein Spielspaß auf, da man stets das Gefühl hat, das alles schon mal gesehen zu haben und zwar besser und vor allem hübscher.

Grafisch ist Blades of Time leider nicht konkurrenzfähig, da der Detailgrad sehr niedrig ist und es viele unansehnliche Texturen gibt. Auch treten relativ häufig Ruckler und Slow-Downs auf. Eine Besonderheit hat der Titel jedoch auch zu bieten und zwar kann die Heldin die Zeit zurückdrehen und Klone von sich erschaffen. Diese kämpfen dann mit oder helfen bei den Schalterrätseln. Dieses nette Feature wurde ganz gut umgesetzt, doch nur halbherzig ins Spiel integriert. Oft beschwört man die Klone an den immer gleichen Stellen – meist bei Rätseln – weswegen man sich sehr schnell satt an diesem Feature gesehen hat. Bei dem mittelmäßigen Koop-Modus ist diese Funktion übrigens ausgeschaltet.


29.03.2012 : Stefan Grund