Test: Das Testament des Sherlock Holmes

Kopfnüsse für Abgehärtete
Trotzdem gefällt mir der Ansatz äußerst gut. Leider gibt es im gesamten Spiel (ca. 10-15 Stunden) nur läppische drei Mal die Möglichkeit durch Deduktion Schlussfolgerungen zu ziehen. Eindeutig zu wenig für ein Detektivspiel! Die Rätsel sind dabei recht abwechslungsreich, aber schwanken stark in ihrem Schwierigkeitsgrad und sind teilweise ohne Vorwissen (durch eine Komplettlösung) so gut wie nicht zu lösen. Gleich bei einem der ersten Rätsel müssen auf einem Schachbrett sechs Metallnadeln in einem bestimmten Muster angeordnet werden. Dass die kleinen Metallstäbe Damen bzw. Königinnen sind und so angeordnet werden müssen, dass sie sich gegenseitig schlagen, wird mit keinem Wort im Spiel erwähnt.

Selbst bei einem gehobenen Schwierigkeitsgrad sollte so etwas nicht vorkommen. Schnell gewinnt man den Eindruck, dass die Entwickler bei Frogware zwar viele gute Einfälle hatten, diese jedoch nur unzureichend umgesetzt haben. Schließlich werden dem Spieler viele Möglichkeiten gegeben seinen inneren Detektiv rauszulassen: Ob man zerissene Geheimbotschaften entziffern muss, eine Leiche obduziert, oder die Inhaltsstoffe eines Gifts analysiert – so ziemlich alle vorstellbaren Tätigkeitsbereiche eines Detektivs werden abgedeckt.

Völlig daneben sind jedoch die schweren Bugs, die mir beim Spielen von Das Testament des Sherlock Holmes aufgefallen sind. So kam ich an zwei Stellen nicht weiter, weil das Spiel meine Eingaben im Deduktions-System nicht erkannt hat. Erst als ich den Spielstand neu geladen und die Schlussfolgerungen erneut gezogen hatte, erkannte das Spiel meine Auswahl als richtig und spielte die folgende Zwischensequenz ab. Setzen, Sechs!


28.09.2012 : Peter Lebrun