Test: Fanatec Forza Motorsport CSR Wheel

„Besser geht’s nicht“, lautete unser Fazit des Porsche 911 GT2 Wheel-Tests Anfang diesen Jahres. Die Antwort von Entwickler Fanatec allen voran CEO Thomas Jackermeier folgte auf dem Fuße: „In einem Punkt muss ich euch widersprechen, es geht immer besser, wartet nur ab“, lautete seine Antwort auf unseren Bericht. Knapp acht Monate danach ist mit dem Forza Motorsport CSR Wheel das erste der beiden neuen Xbox 360-Lenkräder, die in diesem Jahr erscheinen, im Handel. Passend dazu veröffentlichte Fanatec die CSR-Elite Pedalerie sowie das neue CSR Shifter Set. Wir haben uns ausgiebig Zeit genommen, die neuen Eingabegeräte zu begutachten und nach über 3.000 Kilometern virtueller Rennstrecke folgt unser Erfahrungsbericht.
Das Rad, eines der wichtigsten Erfindungen der Menschheit
Als Fanatec auf der diesjährigen E3 den Mantel des Schweigens lüftete, staunten wir nicht schlecht. Zwar hatten wir insgeheim mit einem neuen Lenkrad des deutschen Herstellers gerechnet, allerdings präsentierte das in Landshut ansässige Unternehmen direkt zwei neue Forza Motorsport 4-Lenkräder. Während das CSR-Elite Wheel derzeit noch auf sich warten lässt, ist das CSR seit einigen Tagen erhältlich. Auf den ersten Blick scheint das Forza Motorsport CSR Wheel nur ein „Update“ des Porsche Wheels zu sein, denn neben dem veränderten Volant baut es auf der gleichen Technik auf wie schon das Porsche Turbo Wheel S und das GT2. Allerdings hat uns schon der GT2-Test gelehrt: der Teufel bzw. die Weiterentwicklung steckt im Detail.

Sind die bisherigen Xbox 360-Lenkräder von Fanatec relativ „seriennah“ dahergekommen, vermittelt das CSR eine kompromisslose Rennsport-Optik. Neben einem unten abgeflachten Lenkradkranz befinden sich nun alle Steuerungselemente auf einer Rennsport-typischen Aluminiumplatte. Die Start- und Back-Tasten wurden direkt zentral links und rechts neben dem LED-Display platziert. Die beiden mit Alcantara ausgekleideten Griffmulden des Volants sitzen nun tiefer und somit direkt auf Höhe der Lenkachse, was für eine spürbar bessere Position der Hände beim Lenken sorgt. Die beiden am Lenkrad befestigten Schaltwippen bestehen aus Metall und haben nun die von anderen Wheels bekannten weiten Wege. Die Schaltimpulse werden wie beim GT2 durch Mikroschalter ausgelöst. Die optionalen Carbon-Schaltwippen der Porsche Wheels sind beim CSR leider nicht montierbar. Zu guter Letzt hat Fanatec das digitale Steuerkreuz der Vorgänger durch einen 8-Wege Mini-Joystick ausgetauscht.

Auf der Strecke wird sofort spürbar, dass es sich bei dem CSR-Wheel um viel mehr als ein Porsche-Lenkrad mit neuem Kranz handelt. Fanatec setzt trotz nahezu gleicher Bauteile eine veränderte Steuerungselektronik ein, die ein völlig anderes Fahrgefühl vermittelt. Neben einem verringerten Lenkwiderstand verhält sich das Wheel auch spürbar anders beim Einlenken in eine Kurve. In Verbindung mit der tieferen Griffposition ergibt sich eine wesentlich dynamischere Fahrweise als mit dem PWTS bzw. GT2. Zudem wurde das Force-Feedback überarbeitet und bietet somit noch realistischere, differenziertere und auch kraftvollere Effekte.


24.10.2011 : Matthias Brems