Test: Shadows of the Damned

Jede Menge Sex
Wer hätte das gedacht, das größte Thema in Shadows of the Damned ist nicht die Hölle oder Action, viel Blut oder Horror. Viel wichtiger im Spiel ist Sex. Zum einen will Garcia seine Paula mit Sicherheit auch deswegen befreien, weil sie unverschämt heiß ist und ihn auf seinem Trip immer wieder in hübschen Dessous heimsucht, zum anderen hält das Duo Garcia Johnson auch verbal immer einen lockeren Spruch parat. So unterhalten sich die beiden eigentlich ausschließlich nur über die wohl schönste Nebensache der Welt. Johnson verwandelt sich hin und wieder nach wildem Telefonsex sogar in den riesigen Big Boner, den Garcia zum „Abfeuern“ dezent als Erektion vor sein eigenes Gemächt hält. Unnötig zu erwähnen, dass die „Ladung“ riesige Dämonen mit nur einem Schuss umpustet. Den Höhepunkt findet sich aber definitiv in den Abschnitten, in denen Paula als riesige Version in einer Traumwelt erotisch tanzt und wir dann sogar einen Ausflug über ihren Körper von Kopf bis Fuß machen. Selbstverständlich hat sie auch dabei nur wenig Stoff am Körper. Gerade durch diese dezente Umgangsweise mit der Sexualität und Garcias und Johnsons gegensätzlichen Akzenten bekommt Shadows of the Damned einen ganz speziellen und einzigartigen Charme.

Technisch ist das Spiel ein solides Erlebnis. Als Antrieb dient einmal mehr die beliebte Unreal Engine 3 mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die Welt wirkt recht plastisch, durch die düstere und drückende Atmosphäre aber sehr authentisch und auch die Charakterdesigns sind sehr gelungen. Garcia sieht mit seinen vielen Tattoos, Narben und lila Lederjacke unheimlich cool aus. Gelegentlich brauchen die Texturen recht lange zum Laden. Die Bedienung ist sehr einfach und geht gut von der Hand. Die Bewegungen von Garcia wirken jedoch unglaubwürdig und etwas schwammig. Speziell wenn die Gegner dem Spanier sehr nah kommen, verliert die sonst recht gute Kamera die Übersicht und zoomt automatisch sehr nah an das Geschehen heran. Insgesamt gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen und drei unterschiedliche Savegames. Einigermaßen geübte Shooter-Freunde sollten sich aber beruhigt an den schwersten Modus, den Legionenjäger, wagen. Eine große Herausforderung ist Shadows of the Damned nämlich nicht. Das liegt vor allem daran, dass die KI nicht sonderlich fordernd ist. Die Dämonen lassen sich recht lange Zeit, bis sie ihre müden Knochen zu Garcia geschleppt haben. Musikalisch hat sich Akira Yamaoka einmal mehr übertroffen. Der Soundtrack des Spiels ist wirklich erste Sahne und passt wie die Faust aufs Auge.


21.07.2011 : Peter Embach