Test: Bulletstorm

Erschreckend paradiesisch
Die Inszenierung von Bulletstorm ist, wie nicht anders zu erwarten, bombastisch und das Setting herrlich abwechslungsreich. Stygia ist eine erschreckend schöne Welt und Zucker für die Augen – gänzlich ohne Braun- oder Grau-Filter. Als früheres Feriendomizil, erleben wir eine prächtige Hafenstadt, ballern uns durch einen Vergnügungspark oder gar einem Modelprojekt, in dem die Wolkenkratzer kaum höher sind als unser Protagonist. Flora und Fauna können genauso begeistern und fletschen bisweilen gar die Zähne. Hinzu kommen Rail-Shooter-Sequenzen und Ausflüge durch dunkle Minen und Tunnel. Farbenfrohe Schönheit, soweit das Auge reicht.

Ein wenig mäkeln müssen wir hingegen an den etwas laschen Explosionseffekten. Wenn sich ein Spiel dem Bombast verschrieben hat, sollte es schließlich krachen – das gilt für Ohren und Augen. Die Framerate ist leider auch nicht immer stabil und einige Texturen wirken aus der Nähe etwas matschig. Das alles mindert den hervorragenden Eindruck aber nur minimal. Anders verhält es sich mit der Sprachausgabe. Die vielen Oneliner der prolligen Truppe dürften ohnehin nicht jedermanns Geschmack sein, doch gerade auf Deutsch wirken sie stellenweise arg aufgesetzt. So als hätte man den Sprechern gesagt: „Ihr seid jetzt mal total coole Typen, ja?! Und nicht vergessen, immer schön fluchen!“ Da ist man anderswo schon besser unterhalten worden – aber auch deutlich schlechter.

28.02.2011 : Benjamin Doum