Test: Blur

Vor wenigen Tagen war es „Split/Second“ von Entwicklerstudio „BlackRock“, das mit Höchstgeschwindigkeit die Herzen unserer rennspielbegeisterten Redaktion eroberte, nun folgt mit dem Action-Racer „Blur“ ein direktes Konkurrenzprodukt, das ähnliches im Sinn hat. Entwickelt wird das Spiel von der renommierten „Project Gotham Racing“-Schmiede „Bizarre Creations“. Ein triftiger Grund das Spiel mit hohen Erwartungen in Empfang zu nehmen. Unser ausführlicher Test gibt Aufschluss über alle wichtigen Informationen zum Arcade-Renner.
Ein lahmer Beginn...
Vielen von euch, denen es schon vor Wochen gegönnt war, die Mehrspieler-Beta-Fassung von „Blur“ ausführlich anzuspielen, dürfte es in den ersten Spielminuten des Action-Racers ähnlich ergangen sein, wie uns: Fulminanter Spielbeginn = Fehlanzeige! Erstaunlich, bedenkt man, dass die Mischung aus Mario Kart und Arcade-Rennspiel prinzipiell genügend Action bieten sollte, um von Spielsekunde „eins“ an für ein Adrenalinfeuerwerk sondergleichen zu sorgen. Leider gelingt dies nicht im Geringsten. Grund dafür ist die wenig intuitive und dafür recht träge Spielmechanik. Das Spiel schafft es nicht, dass Gefühl eines Rennwagens zu vermitteln. Besonders bemerkbar macht sich dies in Kurven und beim Bremsverhalten. Die Bremswirkung tritt in aller Regel zu abrupt ein, so dass zu viel Geschwindigkeit flöten geht. Meist bietet es sich an, die Streckenbande „mitzunehmen“, so gelangt man schneller um die Kurven.

Doch wie genau sieht das Gameplay von „Blur“ eigentlich aus? Wie bereits erwähnt, lässt sich das Rennspiel am besten als Mischung aus Fun- und Arcade-Racer bezeichnen. Soll heißen: In Höchstgeschwindigkeit heizt ihr über Fantasiestrecken, sammelt unterwegs „Power-Ups“ auf, die ihr dann gegen eure Feinde oder zu eurem eigenen Vorteil einsetzen könnt. Klingt ausgelutscht? Ist es auch, denn wirklich Neues wird hier nicht geboten. Im Gegenteil. Der übliche Geschwindigkeitsboost ist mit von der Partie, verschiedene Raketen um eure Feinde aufs Korn zu nehmen, und ein Reparatur-Kit ist ebenfalls ausfindig zu machen. Das alles hat man schon einmal gesehen. Und angesichts deutlich besserer Konzepte, wie sie beispielsweise in Split/Second zu finden sind, fragt man sich: Mario Kart mit richtigen Autos, wer braucht das? Zu Gute zu halten ist, dass die Balance aus Angriffs- und Verteidigungs-Power Ups sehr ausgewogen ist, so dass nur selten Frust aufkommt, wieder mal abgeschossen worden. Schließlich gibt’s auf der Strecke genügend Schutzschilde. Außerdem möchten wir die Zusatz-Herausforderungen während der Rennen als positive Abwechslung hervorheben. Beispielsweise gilt es hin und wieder durch Tore zu fahren, um zusätzliche Punkte einzuheimsen.

11.06.2010 : Michael Keultjes