Test: Doom

Abwechslungsreicher als gedacht
Die extreme Brutalität in DOOM dürfte wohl nur die Wenigsten überraschen, tatsächlich steht sie aber weniger im Vordergrund, als man nach den ersten Spielminuten vermuten würde. Mit zunehmender Spielzeit bietet der Titel nämlich immer weniger Zeit, sich an blutigen Glory-Kills zu erfreuen oder von der Decke baumelnde Leichenteile zu bewundern. Denn auf einen getöteten Dämon folgen 50 neue, und 100 weitere. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden gilt es permanent in Bewegung zu bleiben sowie Munitionsvorrat und Lebensenergie im Auge zu behalten, um nicht das Zeitliche zu segnen. Anders als man es von vielen aktuellen EgoShooter gewohnt ist, füllt sich eure Gesundheit nicht von alleine auf. Nur durch in den Leveln verstreute Medikits oder getötete Gegner bringt ihr euren körperlichen Zustand wieder auf Vordermann.

Um die Dinge einfach zu halten, benutzen sämtliche Waffen die gleiche Munition und verlangen die gleichen Punkte, um sie aufzurüsten. Habt ihr ein Gebiet auf möglichst grausame Art und Weise von einer Horde Dämonen befreit, erhaltet ihr Erfahrungspunkte, mit denen sich Pumpgun, Maschinengewehr & Co. verbessern lassen. Waffen verfügen über verschiedene Skill-Bäume, die euch die Möglichkeit geben, den jeweiligen Schießprügel auf euren Spielstil anzupassen. Entscheidet ihr euch für ein verbessertes Visier, das eure Reichweite erhöht oder sollen es doch lieber Explosivgeschosse sein, die euch mit zusätzlicher Feuerkraft ausstatten? Die Wahl liegt bei euch. Gerade in Hinblick auf den Widerspielbarkeitswert ein wichtiger Umstand.



Zusätzlich könnt ihr über versteckte Runen passive Fähigkeiten erlangen, die ihrerseits Einfluss auf das Spielgefühl nehmen. Es reicht jedoch nicht, eine Rune zu finden und einzusammeln, um die jeweilige Fähigkeit zu erhalten, zuerst gilt es eine bestimmte Herausforderung zu bestehen, wie beispielsweise eine möglichst viele Untote durch Explosionen, nicht aber direkte Waffentreffer zu vernichten. So gestaltet sich der Singleplayermodus von DOOM deutlich abwechslungsreicher, als gedacht. Sucht man das Haar in der Suppe fallen uns nur ein paar kleinere Hüpf- und Kletterpassagen ein, die die Highspeed-Action an wenigen Stellen unnötig bremsen. Alles in allem jedoch ein vernachlässigbarer Makel.

23.05.2016 : Michael Keultjes