Test: Deus Ex: Human Revolution

Cyberpunk vom Feinsten
Vorab ein wichtiger Hinweis: wer einmal in die Welt von Deus Ex: Human Revolution eintaucht, der kann sich nur mit Mühe wieder vom Gamepad losreißen. Die Story mit all ihren interessanten Charakteren und der ständigen Ungewissheit, wen man trauen kann und wem nicht, entfaltet ein ungeheures Suchtpotenzial. „Nur noch eine Mission, nur noch den einen Auftrag“, diese Worte werdet ihr in der 20-30 stündigen Spielzeit sehr oft vor euch „hinbrabbeln“. Zur dichten Stimmung trägt besonders die beeindruckende Cyberpunk-Spielwelt bei. Alles ist modern, futuristisch aber auch düster und unheimlich. Während eurer Streifzüge durch Detroit, Shanghai und Montreal wird es euch oft passieren, dass ihr für kurze Zeit stehen bleibt, nur um die Atmosphäre förmlich aufzusaugen.

Vom Spielprinzip her orientiert sich der Titel sehr an seinem berühmten Vorgänger und anderen Rollenspielen wie Mass Effect oder Fallout New Vegas. Zu Beginn einer Mission trefft ihr eine bestimmte Kontaktperson, die euch über euren Einsatz informiert. Rollenspieltypisch übernehmen Gespräche, bei denen ihr abhängig von euren Antworten mehr oder weniger Informationen erhaltet, eine wichtige Rolle. Ihr könnt entweder aggressiv oder freundlich mit eurem Gegenüber umgehen. Bei den Unterhaltungen fällt auf, dass die Gesichtsanimationen zwar durchaus glaubwürdig ausfallen, teilweise jedoch etwas steif wirken. L.A. Noire ist in dieser Hinsicht immer noch das Maß aller Dinge. Bei der Synchronisation muss sich der Titel hingegen nicht hinter den Genre-Größen verstecken. Abgesehen von einigen lustlosen Sprechern erklingen die Stimmen glaubwürdig aus den Lautsprechern. Wo wir schon beim Sound sind: Die Begleitmelodien sowie die Hintergrunds- und Waffengeräusche hören sich absolut lebensecht an. Beide Daumen hoch!


24.08.2011 : Stefan Grund