Test: AO International Tennis

Mit „AO International Tennis“ (AO = Australian Open) verspricht Entwickler Big Ant das bislang fortschrittlichste Tennisspiel, das jemals produziert worden ist. Neben Lizenzspielern wie Angelique Kerber oder der aktuellen Nummer 1 der Herren Rafael Nadal, könnt ihr euch mit dem umfangreichen Editor einen eigenen Spieler erstellen und damit auf Punktejagd gehen. Neben den Australien-Open stehen euch noch diverse weitere Modis – darunter auch ein Karriere-Modus – zur Auswahl.
„Umfangreicher Editor – maue Karriere“
Mit 12 Gigabyte erweist sich AO International Tennis als echtes Leichtgewicht. Diese Tatsache schlägt sich sogleich im Umfang nieder. Im schlichten Hauptmenü hat man die Auswahl zwischen den Australian Open, dem freien Spiel, einem Karriere- und einem Online-Modus.

Wer sich erst mit den Basics auseinandersetzen möchte, hat die Möglichkeit in der Akademie ein paar Bälle zu schlagen und die Grundelemente des Tennis zu erlernen.

Wir haben uns für euch direkt in das Herzstück des Spiels, dem Karrieremodus gestürzt. Dort habt ihr die Möglichkeit mit einem bekannten Star Ranglistenpunkte zu sammeln, oder aber mit einem eigens erstellten Jungspund die #1 der Welt zu werden. Der Spieler-Editor lässt hierfür keine Wünsche offen.

Hier kann wirklich alles nach Belieben geändert und den eigenen Wünschen angepasst werden. Egal ob Sommersprossen auf den Wangen, Narben auf der Stirn oder Schweißbänder an den Handgelenken – hier wird einem jegliche Freiheit zur Gestaltung seines eigenen Konterfeis gelassen.

Nachdem wir einen Spieler erstellt haben, geht es auch schon los. Zu Beginn hat man ein bestimmtes Budget, mit diesem kann man sich nun Fertigkeiten „kaufen“, um so zum Beispiel seine Vorhand zu verbessern oder seine Ausdauer zu steigern. Für ein Sportspiel wirkt die Möglichkeit, Attribute und Fertigkeiten mit Geld zu kaufen, anstatt diese zu erspielen, allerdings daneben und nicht wirklich nachvollziehbar.

Neben den Fertigkeiten hat man noch die Möglichkeit, einen Sponsor und ein Trainer- bzw. Unterstützerteam zu wählen. Damit sind auch schon alle Möglichkeiten, die einem der Karrieremodus bietet, ausgeschöpft. Neben den Future-, Challenge- und ATP-Turnieren kann man in kleinen Trainingseinheiten seine Erfahrungspunkte aufbessern um im Level aufzusteigen.

Diese Spiele sind an Langweile allerdings kaum zu überbieten. Alles in allem ist der Karrieremodus ziemlich lieblos gestaltet, was sich nicht wirklich positiv auf die Langzeitmotivation auswirkt – ganz im Gegenteil.

Auch die Hoffnung, der Online-Modus könnte für Langzeitmotivation sorgen, wird schnell im Keim erstickt. Keine Frage, der Reiz sich mit einem menschlichen Gegner zu messen ist auch bei AO International Tennis gegeben, allerdings darf man sich nur in zwei verschiedenen Modis (Schnelles Spiel, Benutzerdefiniertes Spiel) die Filzbälle um die Ohren schlagen.

Wieso gibt es kein Turniermodus? Wieso darf man die Australian Open nicht Online nachspielen? Hier bleibt leider sehr viel Potential auf der Strecke. Positiv zu erwähnen ist aber, dass die Online-Partien stabil und (meistens) flüssig von statten gingen. Die gelegentlichen Framerateeinbrüche beziehen sich leider auf den Off- und Onlinemodus.

Im Online-Modus wird das schlechte Balancing allerdings am deutlichsten. Gegen einen guten Aufschläger ist man fast so gut wie chancenlos!

15.05.2018 : XboxFront