Test: Steel Battalion Heavy Armor

Zwei Control-Sticks und 40 Knöpfe. Soviel war nötig um Steel Battalion auf der Xbox zu spielen. 150 Euro hat der Spaß damals gekostet. From Software hat sich mit dem Nachfolger nicht nur vorgenommen das Ganze billiger zu machen, sondern auch per Kinect einfacher und effizienter zu gestalten. Dass es nicht leicht werden würde Core-Gamer von der Bewegungssteuerung zu überzeugen, war klar. Doch ist es From Software nun gelungen oder nicht?
Viel Metall, wenig Sinn
Von außen groß, innen klein. So könnte man die „Vertical Tanks“ getauften, zweibeinigen Stahlkolosse wohl am besten beschreiben, in die mich mit meinen jungen Kameraden als eingezogener amerikanischer Veteran zwänge, um unseren Feind, die „UN“, die neue asiatische Supermacht im Jahr 2028 zu bekämpfen. Dass die Dinger mechanisch und nicht mit Hilfe von feiner Elektronik und Computern betrieben werden, ist die Schuld eines Virus, der jegliche Halbleiter und somit Mikroprozessoren zerstört hat. Adieu Roboter, tschüss Drohnen, zurück zu den primitiven Waffen.

Einmal im Cockpit meines VT Platz genommen habe ich per Kinect Zugriff auf alle Funktionen: Vor mir rechts unten per Hebel den Motor starten, links unten den Gang wechseln. Über mir kann ich beispielsweise die Scheinwerfer an- und ausschalten, sowie die Lüftung gegen giftigen Rauch betätigen. Während ich die Hebel, Schalter und Panels mit den Händen an mich heranziehe bzw. drücke, steuere ich die Bewegung des VT mit dem Controller. Auch das das Abfeuern der Bordwaffen erfolgt über die Trigger des Gamepads. Mich umsehen, um die Lage bei meinen Kameraden zu checken, kann ich mit einem einfachen Handwisch.

Wichtig ist in brenzligen Situationen das Periskop, das es mir erlaubt, die Umgebung zu checken, ohne mich selbst in Gefahr zu begeben. Stehe ich nämlich auf, öffnet meine virtuelles Alter Ego Captain Powers die Luke über sich und kann sich so einen guten Überblick über die Umgebung verschaffen. Der eigentliche Blick auf das Kampfgeschehen erfolgt jedoch über ein kleines Fensterchen vor mir, das durch brüchiges Sicherheitsglas geschützt, einen minimalen Ausschnitt des Schlachtfelds preisgibt.

Liest sich wie ein Gedicht oder? Es könnte alles so einfach sein. Und so sieht es auch im Trailer zum Spiel aus. EINFACH mal Gas geben. EINFACH mal zum Teammitglied schauen. EINFACH mal das Periskop herunterziehen. Aber: nichts geht. Alles was einwandfrei funktioniert, ist die Steuerung per Controller. Vielleicht ist das Thema „Core-Games für Kinect“ damit jetzt auch endlich mal erledigt.


03.07.2012 : Peter Lebrun