Test: Call of Duty: Modern Warfare 2

Vor einer Woche erschien wohl eines der am meist erwarteten Videospiel aller Zeiten: Modern Warfare 2 ist in den Verkaufsregalen, Internet-Shops und letztlich den Spiele-Plattformen eingeschlagen wie eine Bombe. Kein Wunder – dreht sich in Infinity Wards Action-Blockbuster doch alles um Patronen und Explosionen. Sieben Tage lang haben wir uns hinter verriegelten Türen durch die Kampagne, sowie Koop- und Multiplayer-Modus geschlagen. Unser Testbericht – für euch natürlich „en détail“.
Alte Muster, neues Glück: Die Kampagne
Gleich zum Anfang der Kampagne von Modern Warfare 2 werden Spieler des ersten Teils merken, dass Infinity Ward wieder auf bekannte Muster und Mechanismen setzt, um die Geschichte des Spiels voranzutreiben. Auf einer Militärbasis in Afghanistan werden zunächst eure Fähigkeiten im Training auf die Probe gestellt. Anschließend wird euch der für euch empfohlene Schwierigkeitsgrad mitgeteilt. Wie im Vorgänger könnt ihr auch diesen Hindernis-Parcours beliebig oft wiederholen. Kaum tretet ihr aus dem Trainingsgelände, werdet ihr zu eurem ersten Einsatz an die Front berufen.

Doch auch wenn sich Abläufe im Missionsdesign zwischen Vorgänger und Nachfolger sehr stark ähneln, so haben die Entwickler es sehr wohl verstanden, die Atmosphäre und das Feeling des Erstlings um Längen zu übertreffen. Es mag sein, dass es in Modern Warfare 2 keinen Frachter-Einsatz und keinen Atombombeneinschlag gibt, doch das braucht es auch nicht. Ganz im Gegenteil: Das Gefühl „Überall ist Krieg“ bzw. „Überall ist Gefahr“ wird in diesem Action-Blockbuster auf die Spitze getrieben. Ausweglose Situationen in brasilianischen Elendsviertel, Rettungen in letzter Sekunde aus einer explodierenden Gefängnis-Festung, Augenblicke in Zeitlupe in denen ihr durch Wände und Türen stürmt.

Noch viel mehr als im Vorgänger vermischen sich Action und Kulisse zu einem Atmosphäre-Klumpen der Extraklasse. Die Umgebung und deren Gestaltung haben diesmal einen viel größeren Einfluss auf das Spielerlebnis als es beim Erstling der Fall war. Das dürfte vor allem am Ende der Mission „Weißes Haus“ bzw. am Anfang der Mission „Zweite Sonne“, sowie dem Anflug auf den „Gulag“ klar werden. Doch das sind längst nicht alle imposanten Momente bzw. Kulissen, die Infinity Ward implementiert hat.

Dass die Entwickler im Hinblick auf die geniale Spielbarkeit der Kampagne von Modern Warfare keine großen Änderungen an der Mischung aus linearem Levelaufbau, geskripteten Ereignissen, und respawnenden Gegnern vorgenommen haben, ist nur allzu verständlich. Die vom amerikanischen Patriotismus durchtränkte Story weiß am Ende mit einer dramatischen Wendung zu überraschen. Auch die Zitate nach dem Ableben sind wieder dabei und versuchen das Wort „Patriotismus“ in einem anderen, differenzierterem Licht erscheinen zu lassen.

17.11.2009 : Peter Lebrun