Test: Halo 3

Der Master Chief glänzt und glitzert
Gerade in technischer Hinsicht hoffte die gesammelte Fanriege auf revolutionär-bahnbrechende Impulse, die den Grafikprozessor der Xbox 360 ordentlich ausreizen würden. Zweifelsohne lässt sich Halo 3 in die oberen Regionen der Grafik-Auftritte einreihen, jedoch kommen optische Feinheiten, wie etwa die Texturen und die Kantenglättung, nicht ganz an die Grafikbombe BioShock heran. Dafür weist man schematisch zwei Kritikpunkte auf. Zum einen trüben die teils unschöne Kantenbildung und zum anderen die bei schnellen Fahrten aufpoppenden Grasflächen zwar nicht maßgeblich den Spielspaß, hätten bei der Entwicklung aber ausgemerzt werden können. Auf der Haben-Seite glänzen hingegen die hervorragende Weitsicht, elegante Licht- und Schatteneinfälle und die grandiosen Charakter-Modelle der Flood und Allianz, den Marines hätten mehr Details sicher nicht geschadet. Abgerundet wird die visuelle Opulenz durch die schicken Render-Zwischensequenzen, welche die Story eindrucksvoll vorantreiben.

Akustisch versetzt Halo 3 euer Wohnzimmer serientypisch in Wallung. Beispielsweise ist der Einsatz der Soundkulisse noch ein Stück theatralischer als im Vorgänger, so dass der Spieler intensiver in das Spielgeschehen hineingezogen wird. Die Sounduntermalung unterstreicht fieberhaft die gegenwärtige Spielsituation. Leider veranlasst die deutsche Synchronisation herbe Kritik. Der Master Chief hört sich an, als hätte er eine Nasenklammer, die Aliens krächzen verstohlenes Gewinsel und der im Vorfeld bereits ausufernd und kritisch diskutierte Einsatz von „ProSieben-Langzeitpraktikant“ Elton als Synchronstimme für einen der Marines setzt der schwachen deutschen Synchronisation die Krone auf. Weiterer Wermutstropfen: Auf eine multilinguale Fassung wurde seitens Bungie verzichtet, somit hat es keine englische Sprachausgabe auf die Disk geschafft.

29.09.2007 : Patrick Schröder