Test: Battleborn

Viel Spaß im unübersichtlichen Chaos
Als absolutes Kernstück für den Hero-Shooter Battleborn gilt natürlich der Mehrspieler. Drei verschiedene Modi schicken zwei Teams mit jeweils fünf Spielern auf das Feld um in erbitterten Schlachten einen Sieger zu ermitteln. Unerfahrene Spieler bekommen netterweise in der Vorbereitung eine kleine Einführung über die Aufgaben in dem jeweiligen Modus, wobei Erfahrungen mit MOBA-Titel wie SMITE durchaus vorteilhaft sind. Denn die Matches fordern eine gute Taktik und ein ausgewogenes Gleichgewicht von Fähigkeiten im Team.

Doch jede taktische Überlegenheit kann an einem ganz einfachen Faktor versagen: die Übersicht. Durch die Ego-Perspektive und hektische Momente wie Nahkampf oder auch blockierende Teamkollegen leidet der Titel sehr häufig an einer frustrierenden Unübersichtlichkeit, welche leicht zum ungewollten Ableben führen kann. Sobald man jedoch mit den Feinheiten zurechtkommt, sorgen die Matches für ein unbeschreiblich befriedigendes Gefühl. Jeder Kill kann mit einem Spott gefeiert werden um den Gegner zusätzlich zu demütigen und eine scheinbare Niederlage kann sich innerhalb kürzester Zeit zur absoluten Rasur für das andere Team entwickeln.



Die Dynamik im Mehrspieler fesselt. Dies liegt besonders an den spürbar unterschiedlichen Fähigkeiten der Helden. Jeder hat sein eigenes Set an Vor- und Nachteilen und keiner der Charaktere hinterlässt das Gefühl von Nutzlosigkeit. Da nicht alle Figuren zu Beginn freigeschaltet sind, bleibt auch für eine Weile der Reiz bestehen, eine neue Runde zu starten. Denn sobald der neue Held wählbar ist, will dieser auch einige Spiele gezockt werden um dessen Skillset zu kennen und zu beherrschen.

Freischalten ist ohnehin ein riesiger Begriff in Battleborn. Selten gab es in einem Spiel so viele verschiedene erspielbare Objekte und Inhalte. Sinnlose Skins, die eigentlich nur ein anderes Farbschema für den Charakter sind, andere Spotts, neue Fähigkeiten, Ausrüstungen und Titel sind nur eine kleine Auswahl der freischaltbaren Objekte. Es gibt garantiert genug zu tun.



Ob die Langzeitmotivation aber auch anhält, hängt davon ab, ob man möglichst alles freischalten will. Denn die drei Mehrspieler-Modi haben jeweils nur zwei verschiedene Maps, was auf Dauer zur Monotonie führt. Hier hätte Gearbox ruhig deutlich mehr Abwechslung bieten können.

16.05.2016 : Marc Schley