Test: Great Battles Medieval

Es gab mal eine Zeit, da waren Ego-Shooter, die für die Konsole umgesetzt wurden, nahezu unspielbar. Das hat sich zum Glück geändert. Anders sieht es hingegen bei Strategiespielen aus. Es gibt zwar einige gute Vertreter für Xbox 360 und PS3, aber das Verschieben von Einheiten und der Abbau von Ressourcen ist immer noch eine feste Domäne der PC-Gamer. Daran wird auch „Great Battles Medieval“ nichts ändern und zwar aus dem schlichten Grund, da es bescheiden aussieht und spielerisch nicht überzeugen kann.
Geschichtsstunde
In Deutschland kann man sich fast rund um die Uhr Geschichtssendungen reinziehen. In den USA gibt es mit dem „History Channel“ sogar einen ziemlich bekannten Geschichtssender, der auch „Hitler-Channel“ genannt wird, da relativ viele Dokumentationen über den Zweiten Weltkrieg ausgestrahlt werden. Dieser Sender dient „Great Battles Medieval“ sozusagen als Aufhänger, um den Titel etwas mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Dieses Unterfangen ist zweifelsohne gelungen, denn der Spieler nimmt an 70 mittelalterlichen Schlachten teil, die zwischen Frankreich und England während des Hundertjährigen Krieges (1337-1453) ausgefochten wurden. Um dem Spieler diese schlimme Zeit noch etwas näher zu bringen, wurden 30 Dokumentarclips ins Spiel gepackt, die leider so aussehen, als wären sie von einem schlechten Röhrenfernseher abgefilmt worden. Dieses mittelschwere Desaster wird nur noch von der pixeligen, matschigen und unscharfen Spielgrafik übertroffen, die an selige Xbox-Zeiten erinnert. Leider ist „Great Battles Medieval“ nicht nur grafisch ein Schlag ins Gesicht – soundtechnisch ist der Titel übrigens ebenso eine Zumutung – sondern auch spielerisch.

21.02.2011 : Stefan Grund