Test: Mass Effect 3

Spiele es wie DU willst
Man kann es ja bekanntlich nie allen Recht machen und das weiß auch Bioware. Anstatt jedoch nur eine Spielweise anzubieten, hat der Spieler die Wahl zwischen den Varianten „Story“, „Action“ und „Rollenspiel“. Entscheidet man sich für den Story-Modus, läuft Mass Effect 3 fast wie ein interaktiver Film ab. Der Fokus liegt auf den Zwischensequenzen und den Dialogen, um die Charakterentwicklung muss man sich nicht kümmern und die Kämpfe sind eher leicht.

Ähnlich verhält es sich bei der Action-Variante, bei der sich der Spieler ebenfalls nicht um die Charakterentwicklung kümmern muss. Auch die Auswahl der Klasse entfällt, man spielt immer als Soldat, und die Dialoge werden in Form von Zwischensequenzen dargestellt. Wer sich nicht für Micromanagement interessiert und mehr auf Wert auf die eigentliche Action legt, der ist mit dieser Auswahl gut beraten. Besonders Fans des ersten Teils, denen Mass Effect 2 zu actionlastig war, sollten den Rollenspiel-Modus auswählen. Hier entscheidet man sowohl bei den Dialogen als auch bei der Spezialisierung noch alles selbst.

Entscheidungen werden einem auch bei der Vorgehensweise abverlangt. Mass Effect 3 mag vielleicht an manchen Stellen wie ein Action-Titel anmuten, im Herzen ist es aber immer noch ein Rollenspiel. Welche Mission ihr als nächstes angeht, bleibt also weitestgehend euch überlassen. Folgt man stur der Hauptstory, flimmern die Credits (unbedingt bis zum Ende warten!) nach circa 20. Stunden über den Bildschirm, nimmt man Nebenmissionen an, kann sich die Spielzeit locker verdoppeln. Die Zusatzaufgaben wirken sich nicht nur auf den späteren Storyverlauf aus, sondern sie sind auch sehr gut ins das übergeordnete Konzept, also die Rettung der Welt und die Suche nach Verbündeten, eingebettet. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen und wirklich alles über die Hintergründe und Interessen der Galaxiebewohner erfahren möchte, für den sind die Sidequests Pflicht. Die nächsten Schritte werden wie bei Mass Effect 2 auf der Galaxiekarte geplant. Dort seht ihr, wie weit die Reaper bereits vorgedrungen sind und wo es sich daher lohnt, einen Einsatz zu starten. Seinen Charakter aus Mass Effect 2 darf man übrigens ins Spiel importieren. Abhängig von euren früheren Entscheidungen kann es mitunter vorkommen, dass bestimmte Personen positiv oder negativ auf euch reagieren.


06.03.2012 : Stefan Grund