Test: Star Wars: The Force Unleashed II

Button Mashing meets Quick-Time-Events
Wie im Absatz zuvor bereits angemerkt, kann zwar keine Rede davon sein, dass ‚The Force Unleashed II‘ spielerisch total versagt, allerdings fehlt es dem Titel auch im Hinblick auf die Spielmechanik an Vielfalt und Tiefgang. Nach wie vor steuert ihr den Helden aus einer Third-Person-Ansicht, drescht auf der einen Seite mit zwei Lichtschwertern, für die ihr im Laufe der Spielzeit verschiedene Kristalle mit unterschiedlichen Attributen sammelt, auf eure Feinde ein und verfügt auf der anderen Seite natürlich weiterhin über zahlreiche Machtfähigkeiten. Diese entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter und erweisen sich nicht nur im Gefecht als äußerst nützlich. Mit Hilfe der Fähigkeit „Machtstoß“ räumt ihr beispielsweise beschädigte Türen aus dem Weg, oder sorgt mit eurem „Machtblitz“ dafür, dass ein Stromgenerator wieder in Betrieb gesetzt wird, allerdings beschränken sich die gut gemeinten Rätseleinlagen auf zu wenige Spielelemente.

Um das Thema Abwechslung abzuschließen: Es hätten mehr unterschiedliche Gegnertypen sein dürfen. Richtige Endbosse lassen sich an einer Hand abzählen, ansonsten verarbeitet ihr haufenweise Sturmtruppen zu Kleinholz, zerteilt AT-ST’s per Quick-Time-Event ansehnlich in ihre Einzelteile oder räumt spinnenartige Druiden per Machtstoß aus dem Weg. Nach rund einem Viertel der Spielzeit ist man nahezu jedem Gegnertyp mindestens einmal über den Weg gelaufen. Hat man die richtige Angriffstaktik für den jeweiligen Feind ausgemacht (entweder mit Machtangriffen arbeiten oder aufs Lichtschwert setzen), drohen Fortgeschrittene und Profis selbst auf den höheren Schwierigkeitsgeraden unterfordert zu werden. Erst, wenn ihr von mehreren unterschiedlichen Feinden gleichzeitig angegriffen werdet, werdet ihr vor eine echte Herausforderung gestellt.

Mit viel Wohlwollen ließe sich dies mit der guten Steuerung erklären. Während Spieler des Vorgängers ohnehin auf Anhieb mit der Bedienung zurechtkommen werden, sollten auch Neueinsteiger ihren Helden in Windeseile im Griff haben. Per simplen Button-Mashing sorgt ihr zum einen für spektakuläre Komboangriffe mit eurem Lichtschwert. Erstmals könnt ihr Gegner auch Greifen und mit einem hübschen Finisher innerhalb von Sekundenbruchteilen außer Gefecht setzen, allerdings hat man sich sehr schnell an den zu wenigen Animationen satt gesehen. Auf der anderen Seite stehen natürlich die angesprochenen Machtfähigkeiten. Steuerungstechnisch ist diesbezüglich lediglich zu kritisieren, dass man umherliegende Gegenstände zwar schweben und werfen lassen kann, oftmals aber nicht das gewünschte Objekt anvisiert wird.

28.10.2010 : Michael Keultjes