Test: Tropico 3

Schon lange ist der Kalte Krieg vorbei. Die einst verfeindeten Supermächte der USA und der ehemaligen UDSSR sind nun offiziell Freunde. Bekanntlich war das nicht immer so. In den 60er Jahren stand die Geschichte auf Messers Schneide. Auch das friedliche Eiland Tropico ist zwischen dem Machtkampf der beiden Nationen gefangen. Als El Presidente haben wir uns dennoch aufgemacht die Insel zu besiedeln und berichten aus erster Hand von unserem Diktatoren-Dasein.
Keine Bange, El Presidente ist da!
Der Kalte Krieg war wie kein Krieg zuvor. Kampfhandlungen wurden nicht offen ausgetragen, vielmehr übte man sich im Wettrüsten – ganz gleich ob in Technik, Sport oder Wissenschaft. Zwar gelang es der ehemaligen Sowjetunion den ersten Mann in den Weltraum zu befördern, doch der Mond erhielt seinen ersten Besuch von den Amerikanern. Kleine Nationen konnten schnell in diesen Wettkampf gezogen werden und entweder davon profitieren oder darunter leiden. Als El Presidente habt ihr euch auf ein kleines Inselparadies zurückgezogen, um dort euren eigenen kleinen Ministaat entstehen zu lassen.

Bevor wir uns aber all dem widmen, können wir uns einen wahren Präsidenten erschaffen. Obgleich es vorgefertigte Größen wie Fidel Castro gibt, macht es doch einfach mehr Spaß mit seinem eigenen El Presidente an die Macht zu kommen. Zwar gibt es nur wenige äußerliche Anpassungsmöglichkeiten, doch bei der Herkunft und dem Hintergrund sollte man aufpassen. Denn ein von der CIA gestellter Herrscher ist sicherlich nicht gern gesehen bei der roten Fraktion. Davon gibt es im übrigen mehr als nur eine auf der Insel: Kapitalisten, Kommunisten, Religiöse und die Militärs wollen alle ein Stück vom Kuchen des Präsidenten.

Zugegeben, viel Story wird nicht geboten, dafür umso mehr Unterhaltung. Tropico 3 ist eine waschechte Simulation und weiß durchaus durch Witz und Charme zu überzeugen. Vor allem die vielen Details, die unter der Oberfläche schlummern, haben es uns angetan. Die Bedürfnisse der Einwohner, wie Nahrung, Religion, Freizeit und andere Faktoren, müssen bedacht werden, damit es nicht zur Rebellion oder zum gewaltsamen Putsch kommt. Aber auch der Tourismus ist eine wahre Geldquelle und davon braucht man mehr als genug – nicht nur die Staatskasse, auch das Schweizer Konto möchte gefüttert werden. Aber Vorsicht: Befindet ihr euch in den roten Zahlen, können eure einstigen Förderer, wie die USA oder die UDSSR, schnell zum größten Feind werden.

10.12.2009 : Mirko Burmeister