Test: Dancing Stage Universe

Tracks, die keiner kennt
Richtig dickwanstig wirkt auf den ersten Blick auch der 60 Tracks umfassende Song-Katalog. „Lonely at the Top” von The Ordinary Boys, The Fratelli's mit „Chelsea Daggee” oder „Acceptable in the 80s” von Calvin Harris - um nur einige zu nennen. Ihr habt von diesen Songs noch nie etwas gehört oder höchstens beiläufig in der U-Bahn etwas aufgeschnappt? Kaum verwunderlich, denn wer auf populäre Rock-Songs wie bei Guitar Hero hofft, wird maßlos enttäuscht. Vielmehr klingt das Song-Repertoire wie eine wüste Mischung aus frenetischen Techno- und Dance-Remixes, die entweder in japanischen Gefilden bekannt sind oder in den regionalen Diskotheken aufgelegt werden. Ausnahmen sind Songs wie „Rock Steady” von All Saints oder „Hate To Say I Told You” von The Hives. Die Songs unterscheiden sich dabei in der BPM-Kategorie (Schläge pro Minute). Je höher dieser Wert ist, desto mehr Noten müsst ihr „treten“. Leider ist die Songauswahl bedingt durch die hierzulande unbekannte Stilrichtung auf lange Sicht eher unmotivierend. Wir hätten uns statt der abgedrehten Japano-Rhythmen geläufigere Songs gewünscht. Sicherlich hätte dann die Langzeitmotivation auch länger angehalten. Hoffentlich fasst sich Konami ein Herz und denkt an europäische Zocker – mit ein wenig Glück werden ja noch Songpakete via Xbox Live nachgeliefert.

Die Qualität der Präsentation fällt ebenfalls ziemlich zwiespältig aus. Auf der einen Seite haben wir da die originalen Musikvideo-Clips, die während eurer Tanzeinlage im Hintergrund gezeigt werden. Leider hat es Konami versäumt, wirklich alle Songs mit einem solchen Video auszustatten. Hin und wieder werden sie daher mit augenbetäubenden, bunten Neonfarben unterlegt, die zu stark vom eigentlichen Spielgeschehen ablenken. Außerdem ist die piepsig-hohe Japano-Weiblichkeit, die euch durch das gesamte Spiel leitet, sicherlich nicht jedermanns Geschmack. In Japan traf man damit bestimmt die Erwartungen der Spieler und in hiesigen Breitengraden die der Fans, doch Neulinge müssen sich daran erst gewöhnen.

30.01.2008 : Patrick Schröder